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# taz.de -- Nach Räumung der Flüchtlinge: Gewerkschafter kritisieren DGB
> Die Räumung der besetzten Zentrale sei ein „völlig falsches Signal“, so
> der Tenor eines Aufrufs. Vielmehr sollten Flüchtlinge
> Gewerkschaftsmitglied werden.
Bild: Ende eines Protests: Polizisten führen einen Flüchtling am vergangenen …
Die Räumung einer Gruppe von Flüchtlingen aus der Berliner DGB-Zentrale
durch die Polizei in der vergangenen Woche sorgt für Unmut unter
Gewerkschaftern. „Die tagelange Belagerung des DGB-Hauses durch mehr als 20
Flüchtlinge und ihre Sympathisanten hat viele Beschäftigte im Hause an die
Grenze der Belastbarkeit gebracht“, hatte der Sprecher des DGB
Berlin-Brandenburg, Dieter Pienkny, die Einschaltung der Polizei begründet.
Die Studentin Ines Schwerdtner und der Lehrer Micah Brashear von der Jungen
GEW Berlin haben für diese Argumentation indes kein Verständnis: „Die
Flüchtlingsgruppe hat sich nur in einem Stockwerk des Gewerkschaftsgebäudes
aufgehalten und in der Lounge und in dem Foyer des DGB-Hauses geschlafen“,
kritisieren sie das Vorgehen in einer Stellungnahme.
Nach Angaben der JunggewerkschafterInnen wollen sich KritikerInnen des
Polizeieinsatzes, die im DGB-Haus arbeiten, nur anonym äußern, weil sie
unter Druck ständen. Hingegen drücken viele haupt- und ehrenamtliche
Mitglieder verschiedener Einzelgewerkschaften, die im DGB
zusammengeschlossen sind, offen ihren Protest gegen die Räumung aus. „Nicht
in unserem Namen – Refugees welcome!“, lautet die Überschrift des Aufrufs,
der bereits von einigen hundert GewerkschafterInnen unterschrieben wurde.
Die Räumung wird darin als „völlig falsches Signal“ bezeichnet.
## Solidaritätskonferenz
Die GewerkschafterInnen wol- len die aktuelle Diskussion nutzen, damit sich
der DGB und die in ihm zusammengeschlossenen Einzelgewerkschaften auf Seite
der Flüchtlinge positionieren. So soll rasch eine Konferenz zur
gewerkschaftlichen Solidarität mit den Geflüchteten organisiert werden.
Außerdem soll jenen die Gewerkschaftsmitgliedschaft ermöglicht werden. Anna
Basten vom „AK Undokumentiertes Arbeiten“, die im Ver.di-Büro Lohnabhängi…
unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus berät, verweist auf den Hamburger
Ver.di-Sekretär Peter Bremme. Er hatte 2013 rund 300 Geflüchteten die
Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ermöglicht. Eine Abmahnung des
Ver.di-Bundesvorstandes gegen ihn wurde nach Protesten zurückgenommen. Für
die linke Gruppe Ver.di-Aktiv ist eine solche Initiative auch in Berlin
überfällig. „Damit würden die Gewerkschaften deutlich machen, dass sie die
Ausgrenzungspolitik nicht mittragen“, sagte ein Mitglied der
Ver.di-Basisgruppe bei der BVG. PETER NOWAK
6 Oct 2014
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Berlin
DGB
Flüchtlinge
Räumung
DGB
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