# taz.de -- USA, Waffen und Minderjährige: Sieben Tote am Tag | |
> Kaum ein Tag vergeht in den USA ohne Schüsse auf Kinder oder Jugendliche. | |
> Viele Opfer sterben. Oft liegt der Fehler bei Eltern, die Waffen zu Hause | |
> nicht wegsperren. | |
Bild: Beim Amoklauf im Dezember 2012 getötete Kinder der Sandy Hook Grundschul… | |
WASHINGTON dpa | Tag für Tag werden in den USA statistisch gesehen sieben | |
Kinder und Jugendliche erschossen. Das geht aus einer neuen Studie der | |
Organisation „Brady Campaign to Prevent Gun Violence“ hervor, die für | |
schärfere Waffengesetze kämpft. Einige Opfer würden ermordet, andere würden | |
versehentlich erschossen oder hätten sich selbst – gewollt oder ungewollt – | |
tödliche Schüsse zugefügt, heißt es in dem Report, der sich auf Zahlen aus | |
dem Jahr 2011 stützt. | |
Allein in dem einen Jahr kamen landesweit mehr als 2700 Kinder und Teenager | |
durch Schusswaffen ums Leben. Sowohl bei Vorfällen zu Hause als auch bei | |
Schießereien an Schulen sowie bei Unfällen hätten die Schützen Waffen aus | |
ihrem Zuhause benutzt. Der Studie zufolge lebten den jüngsten verfügbaren | |
Daten zufolge rund 1,7 Millionen Kinder in den USA in einem Zuhause mit | |
einer geladenen, nicht weggesperrten Waffe. | |
„Dies ist eine Krise der öffentlichen Gesundheit. Diese Tode lassen sich | |
vermeiden“, schreibt der Präsident des Brady Center, Dan Gross. „Die | |
meisten Eltern bringen eine Waffe ohne die Absicht ins Haus, jemandem | |
Schaden zuzufügen oder Verbrechen zu begehen“, sagte er am Dienstag bei der | |
Veröffentlichung der Studie. „Doch es sind diese Waffen, die die Mehrheit | |
der Tode und Verletzungen durch Waffen zu Hause und in Schulen | |
verursachen.“ | |
Die Studie untermauert die wiederkehrenden Schreckensmeldungen aus den USA, | |
bei denen immer wieder Kinder mit Waffen verletzt oder getötet werden, | |
manchmal beim Spielen. 60 Prozent aller Tode durch Schusswaffen von Kindern | |
und Jugendlichen bis 19 Jahre finden der Untersuchung zufolge in einem | |
Zuhause statt – ob im eigenen Haus oder dem von Freunden, Nachbarn und | |
Verwandten. | |
In einer neuen Kampagne gegen Waffengewalt kommt auch der Vater eines | |
Jungen zu Wort, dessen Sohn bei der Schießerei im Dezember 2012 an der | |
Sandy-Hook-Grundschule im US-Staat Connecticut mit 26 Toten ums Leben kam. | |
„Mein Sohn wird sechs Jahre alt. Für immer“, wird er in einer | |
Online-Werbung für die Brady-Kampagne zitiert. Eine Mutter wird zitiert: | |
„Die letzten Worte meines Sohnes an seinen Freund lauteten: Ich kann nicht | |
glauben, dass Du mich erschossen hast.“ | |
15 Oct 2014 | |
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