| # taz.de -- Kommentar Waffenstillstand Ostukraine: Bewaffnete wollen keine Tote… | |
| > Diesmal könnte der Waffenstillstand halten. Die Militärs beider Seiten | |
| > stehen informell in Kontakt und arbeiten an der Deeskalation. | |
| Bild: Ausgebrannter Panzer nahe dem ostukrainischen Smeloye. Die Militärs sind… | |
| In Lugansk und Donezk wird seit Dienstag Abend fast nicht mehr geschossen. | |
| Insbesondere in Lugansk könnte der Waffenstillstand dieses Mal Bestand | |
| haben. Seit Wochen schon stehen dort die Kommandeure der Aufständischen und | |
| ihre Gegenüber informell in Kontakt. | |
| Still und leise hat sich der neue Waffenstillstand vom 2. Dezember von | |
| Lugansk und Donezk angebahnt. Er versteht sich als Umsetzung der Minsker | |
| Vereinbarung vom 5. September. Seine Akteure, unter ihnen auch Militärs aus | |
| der Russischen Föderation, sind nicht wie in Minsk im September | |
| Entscheidungsträger aus dem politischen Raum, sondern Uniformierte, die | |
| sich Tag und Nacht bewaffnet gegenüber stehen. Offensichtlich wollen die | |
| Bewaffneten beider Seiten nicht mehr aufeinander schießen. In jüngster Zeit | |
| häufen sich Berichte über Angriffe der ukrainischen Armee auf Ortschaften | |
| im Gebiet Lugansk, bei denen nicht ein einziges Gebäude getroffen, niemand | |
| verletzt wurde. Die Soldaten führen zwar den Schießbefehl aus, doch wohin | |
| geschossen wird, bestimmen sie selbst. | |
| Der 6. Dezember wird darüber entscheiden, ob der Waffenstillstand wirklich | |
| gehlaten werden kann. An diesem Tag soll die Entflechtung der schweren | |
| Waffen eingeleitet werden. Trotzdem ist ein Frieden nicht absehbar. In Kiew | |
| setzt man längst auf eine totale Wirtschaftsblockade der sogenannten | |
| Volksrepubliken. Seit dem 1. Dezember gibt es in diesen keinen bargeldlosen | |
| Zahlungsverkehr mehr, keine Renten, keine Medikamente. | |
| Die Aufrufe aus Kiew, jeder aus dem Donbass könne doch nach Kiew oder die | |
| Westukraine umziehen, zeigen, dass man dort keine Ahnung vom Leben der | |
| Bevölkerung in den Gebieten Lugansk und Donezk hat. | |
| Sich eben mal eine Wohnung in Kiew anmieten kann nur, wer Geld hat. Wer | |
| jetzt noch in Donezk oder Lugansk lebt, hat aber kein Geld. | |
| 3 Dec 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernhard Clasen | |
| ## TAGS | |
| Ukraine | |
| Waffenstillstand | |
| prorussische Separatisten | |
| Russland | |
| Ostukraine | |
| Ukraine | |
| OSZE-Beobachter | |
| Ukraine | |
| Schwerpunkt Atomkraft | |
| Ukraine | |
| Ukraine | |
| Schwerpunkt TTIP | |
| Russland | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Kämpfe in der Ostukraine: Der Sturm vor der Ruhe | |
| Zwei Tage vor der Waffenruhe ist es in der Ostukraine zu heftigen Kämpfen | |
| gekommen. Es gibt Tote und Verletzte. Der OSZE berichtet von Konvois in der | |
| Region. | |
| Jahrestreffen der OSZE in Basel: 57 Länder reichen nicht zum Frieden | |
| Die Organisation reicht über die Machtblöcke hinweg. Im Ukraine-Konflikt | |
| hat sie jedoch wenig ausgerichtet. Wer hat sie so geschwächt? | |
| Krise in der Ukraine: Drei Ausländer im neuen Kabinett | |
| Das Parlament in Kiew stimmt für eine Fünferkoalition. Premier Jazenjuk | |
| kündigt radikale Veränderungen an. Und die Waffenruhe im Donbass hält nur | |
| wenige Stunden. | |
| Keine Radioaktivität ausgetreten: Störfall in der Ukraine | |
| Im größten AKW Europas führt ein Störfall zur Notabschaltung des Reaktors. | |
| Der Ministerpräsident spricht von einem Unfall. | |
| Atomkraftwerk in Südost-Ukraine: AKW-Störfall offenbar unter Kontrolle | |
| In der Ukraine hat es ein Problem in einem Atomkraftwerk gegeben. | |
| Energieminister Demitschischin gibt allerdings Entwarnung. Bis Freitag sei | |
| der Defekt wieder behoben. | |
| Neue Waffenruhe in Lugansk: Tausend Tote seit Feuerpause | |
| Am Freitag soll eine neue Waffenruhe in der Region Lugansk in Kraft treten. | |
| Zwar gibt es schon eine seit September, diese wird jedoch fast täglich | |
| durchbrochen. | |
| Debatte Russlands Rolle in der Welt: Der große Pragmatismus | |
| In der sich formierenden neuen Weltordnung sieht Außenminister Steinmeier | |
| die EU nicht in führender Rolle. Russland aber soll sich ihr unterordnen. | |
| Die Krim nach der Annexion: Tristesse und Putinkult | |
| Lange Schlangen, kaum Touristen: Acht Monate nach dem Anschluss an Russland | |
| ist die Euphorie auf der Krim verflogen. Es regiert Argwohn. |