# taz.de -- Mindestlohn in den USA: Fastfood-Angestellte demonstrieren | |
> In über 200 US-Städten haben die Mitarbeiter von Fastfood-Ketten | |
> protestiert. Unter anderem fordern sie eine deutliche Anhebung ihres | |
> Mindestlohns. | |
Bild: Meuterei unter den Augen von Colonel Sanders: Demonstranten in Atlanta. | |
NEW YORK afp | In den USA haben Mitarbeiter von Fastfood-Ketten wie | |
McDonald's oder Burger King am Donnerstag erneut für eine Anhebung des | |
Mindestlohns demonstriert. Kundgebungen gab es nach Angaben der | |
Organisatoren in fast 200 Städten, darunter Chicago, Detroit, Miami, | |
Denver, Phoenix, Buffalo und Las Vegas. | |
Erstmals nahmen demnach auch in einigen Städten Mitarbeiter von | |
Supermarktketten wie Wal-Mart teil. Die Arbeitnehmer fordern eine | |
Verdopplung des Mindestlohns auf 15 Dollar pro Stunde (derzeit rund zwölf | |
Euro) und das Recht, sich in den Betrieben gewerkschaftlich zu | |
organisieren. | |
McDonald's erklärte, eine Anhebung der Löhne müsse schrittweise erfolgen, | |
um die Folgen für die meist kleinen oder mittelständischen Unternehmen | |
abzufedern. Die meisten McDonald's-Filialen in den USA werden von | |
Franchise-Nehmern in Eigenverantwortung betrieben. Die Demonstrationen für | |
die Anhebung des Mindestlohns in Fastfood-Filialen hatten im November 2012 | |
in New York begonnen. Seitdem gab es auch Streiks sowie Aktionen in anderen | |
Ländern. Die Angestellten der Fastfood-Restaurants fordern einen „Lohn, der | |
zum Leben reicht“. | |
Präsident Barack Obama hatte den Mindestlohn auf zehn Dollar pro Stunde | |
anheben wollen, scheiterte dabei aber am Widerstand der Republikaner. Die | |
Städte San Francisco und Seattle verordneten inzwischen einen Mindestlohn | |
von 15 Dollar im Alleingang. Das Arbeitsministerium in Washington | |
veröffentlichte am Donnerstag eine Studie, wonach Hunderttausende von | |
Arbeitnehmern in den USA "unerlaubterweise" sogar noch weniger als den | |
Mindestlohn von 7,25 Dollar bekommen. | |
Die Studie stützt sich auf Daten von 2011, die in zwei der | |
bevölkerungsreichsten Bundesstaaten erhoben wurden: Kalifornien und New | |
York. Demnach bekommen zwischen 3,5 und 6,8 Prozent der Arbeitnehmer | |
weniger als den Mindestlohn. Hochgerechnet auf alle Bundesstaaten wären das | |
mindestens zwei Millionen Menschen, wie ein Ministeriumssprecher AFP sagte. | |
Betroffen sind laut der Studie vor allem Arbeitnehmer in Hotels, in der | |
Freizeitindustrie, in der Bildung, im Gesundheitsdienst und im | |
Einzelhandel. | |
5 Dec 2014 | |
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