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# taz.de -- Samstagsspiele der Bundesliga: Rekord-Franzose schlägt wieder zu
> Beim SC Paderborn wächst die Zuversicht auf den Klassenverbleib in der
> Fußball-Bundesliga. In Köln sorgte der FC Augsburg weiter für Furore.
Bild: Die meisten Spiele, Tor geschossen, viel gekämpft: Franck Ribéry
BERLIN dpa | Franck Ribéry sprang beim Torjubel beschwingt in die Luft,
ballte die linke Faust im roten Handschuh und herzte dann besonders
Flankengeber Rafinha. „Er hat zu mit gesagt, je t'aime, ich habe auch
gesagt, je t'aime“, berichtete Ribéry später spitzbübisch grinsend über d…
intimen Wortwechsel mit dem Brasilianer.
Witzbold Ribéry hatte den FC Bayern mit seinem Volleyschuss zum 1:0 im
Bundesliga-Topspiel erlöst. Immer wieder hatte auch er sich in der
vielbeinigen Leverkusener Defensive festgerannt. Aber in der 51. Minute
stand er im Strafraum frei und verwertete die Kopfballablage von Xabi
Alonso nach Flanke von Rafinha mit seiner Direktabnahme.
Es war nicht irgendein Tor von Ribéry, sondern sein 100. im 287.
Pflichtspiel für den FC Bayern. „Das ist für mich persönlich gut, vor allem
aber sehr wichtig für die Mannschaft“, sagte der 31-Jährige: „Es war nicht
einfach heute, Leverkusen ist eine gute Mannschaft.“
Ribéry ist seit Samstag auch der Rekord-Franzose der Bundesliga. Mit seinem
186. Einsatz übertraf er den ehemaligen Stuttgarter Matthieu Delpierre
(185). Auch Pep Guardiola würdigte die Verdienste seines Topstars. „Franck
ist Teil der Bayern-Geschichte, einer der besten ausländischen Spieler in
der Geschichte dieses Vereins“, sagte der Coach und gestand erleichtert:
„Ich freue mich, dass er fit ist.“
## Gladbach schlägt Hertha
Die Erleichterung war allgegenwärtig im Borussia-Park. Zwar versuchten
Spieler und Verantwortliche in Mönchengladbach nach dem 3:2 (1:1) gegen
Hertha BSC Berlin am Samstag betont gelassen aufzutreten, doch nach zuvor
drei Niederlagen in Serie war allen die Freude über das Ende der Mini-Krise
deutlich anzumerken. „Der Sieg war sehr, sehr wichtig“, sagte Patrick
Herrmann. „Es war wichtig, dass wir nicht in einen Negativstrudel
reingeraten“, meinte Tony Jantschke.
Auch beim SC Paderborn wächst die Zuversicht auf den Klassenverbleib in der
Fußball-Bundesliga. „Wir sind eine Mannschaft, die nie aufgibt. Das macht
uns so stark“, sagte Elias Kachunga, der dem Aufsteiger mit seinem Treffer
in der 89. Minute das 1:1 (0:1) gegen den SC Freiburg rettete. Mit dem
späten Tor bewahrte der deutsche U21-Nationalspieler sein Team nicht nur
vor der drohenden Niederlage, sondern sorgte auch dafür, dass die
Ostwestfalen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz halten
konnten.
Freiburg kassierte indes zum wiederholten Mal in dieser Saison in der
Schlussphase einen entscheidenden Treffer und verpasste die Chance auf den
dritten Saisonsieg. Vor 14.738 Zuschauern in der fast ausverkauften
Benteler-Arena hatte Vladimir Darida Freiburg am Samstag in der 18. Minute
per Foulelfmeter in Führung geschossen.
Beim Spiel in Hannover sah es anderd aus: Als Hannover 96 mit frischen
Spielern den Druck noch einmal erhöhen wollte, schlug der VfL Wolfsburg
eiskalt zu. Edgar Prib und Leonardo Bittencourt waren kaum auf dem Platz,
da traf Wolfsburgs Bas Dost und sorgte im Niedersachsen-Derby der
Fußball-Bundesliga für den letztlich entscheidenden Treffer. „Wolfsburg war
die cleverere Mannschaft“, kommentierte 96-Innenverteidiger Christian
Schulz nach dem mit 1:3 (1:1) verlorenen Nachbarschafts-Duell: „Uns fehlt
der Killerinstinkt, wenn ein Spiel auf der Kippe steht.“
## „Es ist zu einfach“
Während die Wechsel bei Hannover ohne Wirkung blieben, stachen die
VfL-Joker. Der drei Minuten zuvor für Ivica Olic gekommene Dost (69.
Minute) und der ebenfalls eingewechselte Maximilian Arnold (85.) erwiesen
sich als Glücksgriffe für Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking. Zuvor hatte
Hannovers Joselu (45.) die frühe VfL-Führung durch Kevin De Bruyne (4.)
ausgeglichen.
Das Kuriose: Alle drei Vorlagen zu den VfL-Toren kamen von Ivan Perisic,
der allerdings bei Jimmy Briands Vorlage zum zwischenzeitlichen Ausgleich
schlecht aussah. „Er hat in den entscheidenden Momenten die richtigen Ideen
gehabt“, lobte Hecking.
„Es ist zu einfach, wie wir die Tore bekommen“, klagte 96-Torwart
Ron-Robert Zieler: „Vielleicht waren wir nicht mehr ganz so konzentriert.“
Hannover hat nach der dritten Bundesliga-Pleite nacheinander den Anschluss
an das obere Tabellendrittel vorerst verloren.
In Köln hingegen sorgte Trainer Markus Weinzierl und der FC Augsburg weiter
für Furore, der 1. FC Köln gerät mit seiner Heimschwäche in den
Abstiegssog. Der Erstliga-Rückkehrer verlor mit dem 1:2 (1:0) gegen das
Überraschungsteam aus Schwaben bereits seine vierte Saison-Begegnung im
RheinEnergieStadion.
Vor 48.500 Zuschauern erzielte im Duell des Tabellenzwölften mit dem
-vierten Anthony Ujah in der 13. Minute das 1:0 für Köln. Dem Serben Nikola
Djurdjic gelang mit dem 1:1 in der 53. Minute bei seiner Torpremiere im
FCA-Trikot der Ausgleich, ehe „Joker“ Alexander Esswein in der 90. Minute
für die Entscheidung und großen FCA-Jubel sorgte.
Im ersten Spiel nach der langen Ära des jüngst zurückgetretenen
Schwaben-Präsidenten Walther Seinsch hatten die Augsburger Anfangsglück:
Kölns Slowake Dusan Svento vergab nach 90 Sekunden auf Vorlage von Anthony
Ujah die mögliche Führung. Die gelang dann gut zehn Minuten später. Die
FCA-Profis ließen Pawel Olkowski ungehindert flanken, der Nigerianer Ujah
nahm den Ball mit der Brust mit und ließ Torwart-Routinier Alexander
Manninger bei seinem fünften Saisontreffer keine Chance.
6 Dec 2014
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