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# taz.de -- IS rückt im Irak vor: Der Plan nach Badgad
> Die IS-Terrormiliz will im Irak die Pilgerstadt Samarra stürmen. Es gibt
> heftige Kämpfe. Schiiten bangen um ihre Heiligtümer. Für den IS ist der
> Ort auch strategisch wichtig.
Bild: Ein Archivfoto der Stadt Samarra aus dem Jahr 2007.
SAMARRA dpa | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verstärkt die Angriffe
auf die irakische Pilgerstadt Samarra. Am Freitag brachen am Rande der
Ortschaft, in der eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer steht,
heftige Gefechte zwischen den sunnitischen Extremisten und
Regierungstruppen aus, wie das Militär mitteilte.
Iraks höchster schiitischer Geistlicher rief die Armee in seiner
Freitagspredigt auf, wachsam und vorsichtig zu sein. Die Dschihadisten
stellten eine massive Bedrohung für die heiligen Stätten der Schiiten dar,
ließ Großajatollah Ali al-Sistani in Kerbela von einem seiner
Repräsentanten verkünden.
Die sunnitischen IS-Extremisten haben die Angriffe im Umland der 110
Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt in den vergangenen Wochen
verstärkt und rücken nun weiter vor. Erobern sie diese, wären die
Dschihadisten in einer strategisch wichtigen Position, um auch Bagdad
anzugreifen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden mindestens
15 Dschihadisten bei den Kämpfen südlich von Samarra getötet. Über Opfer
bei den Regierungstruppen gab es keine Informationen.
Die einstige Hauptstadt des Abbasidenreiches mit ihren islamischen
Altertümern steht seit Jahren auf der Roten Liste der Unesco,
"Weltkulturerbe in Gefahr". Die Stadt ist vor allem für die Goldene Moschee
berühmt mit den Schreinen der schiitischen Imame Ali al-Hadi und Hassan
al-Askari. Diese werden von den Schiiten als rechtmäßige Nachfolger des
Propheten Mohammed angesehen. Bei einem Terroranschlag im Februar 2006
wurde die Kuppel stark beschädigt. Bei einem zweiten Angriff im Juni 2007
sprengten Terroristen auch die beiden Minarette in die Luft. In den Augen
sunnitischer Extremisten sind Schiiten abtrünnige Muslime.
Auch in einer anderen Region gerieten Schiiten unter Beschuss. Das
Nachrichtenportal Almada Press berichtete unter Berufung auf die Polizei,
dass bei einem Mörserangriff auf ein schiitisches Gebetshaus im nördlichen
Al-Mukdadija mindestens drei Gläubige getötet und 15 weitere verletzt
wurden.
Im Irak gibt es seit vielen Jahren Spannungen zwischen Sunniten und
Schiiten und fast täglich Anschläge. Die Lage eskalierte im Sommer
dramatisch, als die im syrischen Bürgerkrieg erstarkte IS-Miliz die
nordirakische Millionenstadt Mossul eroberte und weiter in Richtung Bagdad
vormarschierte. Der neuen Regierung unter Ministerpräsident Haidar al-Abadi
ist es bislang nicht gelungen, die politischen und religiösen Blöcke im
Land zu einen.
12 Dec 2014
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