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# taz.de -- Fischfangmengen in Europa: Mehr deutsche Scholle
> In der Fischerei arbeiten die EU-Staaten zusammen. Nun haben sie
> abgesprochen, wer im Jahr 2015 wieviel Fisch fangen darf. Umweltschützer
> kritisieren das Ergebnis.
Bild: Hering aus der Ostsee
BRÜSSEL dpa | Die EU-Staaten haben sich auf die Fischfangmengen für das
kommende Jahr geeinigt. Damit steht fest, wie viel die Fischer 2015 aus der
Nordsee und dem Nordostatlantik ziehen dürfen. Zwei Tage lang hatten die
Staaten in Brüssel verhandelt, bis die Quoten am Dienstagabend beschlossen
waren. Umweltschützer sind allerdings unzufrieden.
Die deutschen Fischer dürfen damit laut EU-Diplomaten im kommenden Jahr
weniger Seelachs aus dem Meer holen. Zudem gebe es leichte Kürzungen beim
Hering und Zuwächse bei der Scholle.
EU-Fischereikommissar Karmenu Vella lobte das Gesamtergebnis. Eine
schonende Bewirtschaftung der Fischbestände sei mittlerweile „breit
akzeptiert“ in der Europäischen Union. Dies helfe auch den Fischern, weil
sie ihre Erträge steigern könnten.
Die Umweltorganisation Greenpeace sieht das anders. „Es ist inakzeptabel,
dass viele der vereinbarten Fischquoten kein Ende der Überfischung
erzielen“, erklärten die Aktivisten. Die EU halte sich nicht an die
Vorgaben der jüngst beschlossenen europäischen Fischereireform, die einen
schonenderen Fischfang vorsehen. Der World Wildlife Fund (WWF) sieht die
Gefahr, dass sich überfischte Bestände nicht wieder erholen könnten. „Das
Nachhaltigkeitsziel wurde über Bord geworfen“, kritisierte Karoline
Schacht, Fischereiexpertin des WWF.
Die EU-Staaten verständigten sich auch auf Fangmengen für das Schwarze
Meer. Diese sind für Rumänien und Bulgarien von Interesse. Auf die
Fangmengen für die Ostsee haben sich die EU-Staaten bereits im Oktober
geeinigt. Die deutschen Fischer können dort 2015 deutlich mehr Hering
fangen als im laufenden Jahr.
Die vereinbarten Mengen könnten sich noch geringfügig ändern. Die EU
bewirtschaftet manche Fischbestände gemeinsam mit Nicht-EU-Staaten und
stimmt sich mit ihnen ab. Diese Verhandlungen sind noch nicht ganz
abgeschlossen.
17 Dec 2014
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