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# taz.de -- Höhere Löhne in Systemgastronomie: Fritten satt
> Keine Streiks an der Burger-Theke: In Schnellrestaurants bekommen die
> Beschäftigen nach einer Schlichtungsrunde mehr Geld. Knapp mehr als den
> Mindestlohn.
Bild: Fürs Pommesfrittieren gibt's künftig etwas mehr Geld.
BERLIN dpa | Die mehr als 100.000 Beschäftigten von Fast-Food-Ketten in
Deutschland bekommen künftig mehr Geld. Nach stundenlangen Verhandlungen
einigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der
Bundesverband der Systemgastronomie am Mittwoch auf ein neues Tarifpaket,
wie beide Seiten in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten. Ab dem 1.
Januar 2015 gilt für die Unternehmen, die im Bundesverband organisiert
sind, nach der Schlichtung ein unterster Tariflohn von 8,51 Euro.
Gerade in der Systemgastronomie werde der gesetzliche Mindestlohn für viele
Beschäftigte zu einer Verbesserung ihrer Löhne führen, sagte Schlichterin
Ursula Engelen-Kefer, die ehemalige Vize-Vorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbunds. Derzeit würden in vielen Tarifverträgen in den
untersten Gruppen noch Stundenlöhne von 7,06 Euro in Ostdeutschland und
7,71 Euro in Westdeutschland gezahlt, berichtete NGG-Sprecherin Karin
Vladimirov.
Zuvor waren vier Tarifrunden ergebnislos geblieben. Nach Warnstreiks unter
anderem bei McDonald's, Burger King und Starbucks war es zu der Schlichtung
gekommen, ein Novum in der Branche. Der neue Entgelttarif sieht über den
gesetzlichen Mindestlohn hinausgehende Erhöhungen in den unterschiedlichen
Tarifgruppen vor. Auch die Gehälter von Auszubildenden sollen deutlich
erhöht werden. Die Tarifkommissionen beider Verhandlungsparteien müssen der
Einigung formal noch zustimmen.
Holger Beeck, Vorstandschef von McDonald's Deutschland, wertete die
Einigung als wichtiges Signal für die rund 60000 Mitarbeiter der
Fast-Food-Kette und auch für Franchise-Nehmer. „Damit haben beide Seiten
tarifliche Sicherheit für die kommenden Jahre“, sagte er. Doch nicht alle
Systemgastronomen müssen jetzt deutlich tiefer in die Lohnkasse greifen.
Nordsee hatte zum Beispiel bereits ab 1. Juli dieses Jahres für die
Mitarbeiter einen flächendeckenden tariflichen Mindestlohn von 8,50 Euro
eingeführt und Franchise-Partnern empfohlen, sich an dem neuen
Haus-Entgelttarifvertrag zu orientieren.
Der Bundesverband der Systemgastronomie vertritt unter anderem Burger King,
Joey's Pizza Service, Kentucky Fried Chicken, Marché, McDonald's, Nordsee,
Pizza Hut, Starbucks und Vapiano. Nach der neuen Regelung sollen die Löhne
in Ost und West bis spätestens zum 1. August 2018 angeglichen werden. Doch
auch hier haben Verbandsmitglieder wie Nordsee schon früher Fakten
geschaffen. Seit 2009 seien die Ost-West-Gehälter angeglichen, sagte eine
Sprecherin. Der neue Entgelttarif gilt für zwei Jahre. Der
Manteltarifvertrag bleibt in weiten Teilen bestehen und hat eine Laufzeit
von fünf Jahren.
17 Dec 2014
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