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# taz.de -- Flüchtlinge in ehemaligem KZ: Dachau-Außenlager bleibt unbewohnt
> Doch lieber ein „Lernort“: Dazu soll ein Ex-Außenlager des KZ Dachau
> werden. Die Pläne der Stadt Augsburg, dort Flüchtlinge unterzubringen,
> war nicht gut angekommen.
Bild: Das ehemalige Konzentrationslager Dachau ist Gedenkstätte. Das Außenlag…
AUGSBURG epd | Die Pläne der Stadt Augsburg, auf dem Gelände einer
ehemaligen Außenstelle des KZ Dachau eine Unterkunft für Asylbewerber zu
errichten, sind vom Tisch. Der Freistaat Bayern prüfe das Gebäude nicht
weiter als Unterbringungsmöglichkeit, teilte die Stadt Augsburg am Montag
mit. „Dadurch erübrigen sich alle weiteren Überlegungen“, sagte Augsburgs
Sozialreferent Stefan Kiefer.
Vergangene Woche hatte sich der Sozialausschuss des Augsburger Stadtrates
für eine Asylbewerberunterkunft in der sogenannten „Halle 116“ auf dem
Gelände einer ehemaligen US-Kaserne ausgesprochen. Bis Ende des Jahres
sollten rund 90 Flüchtlinge dort einziehen. Während der Zeit des
Nationalsozialismus diente das Gebäude als Außenlager des KZ Dachau. In dem
Bau waren von 1944 an bis zu 2.000 Zwangsarbeiter untergebracht, die für
die Augsburger Messerschmittwerke in der Rüstungsindustrie arbeiteten.
Man sei sich „der sensiblen Historie des Gebäudes sehr wohl bewusst“, sagte
Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) am Montag. Das Gebäude sei
„ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur“ und solle zu einem „Lern- und
Denkort Frieden“ entwickelt werden.
Am Wochenende hatte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde
München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, die Augsburger Pläne
verurteilt. Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg,
Alexander Mazo, hatte deutlich gemacht, er sehe die Unterbringung der
Asylbewerber an diesem Ort „mit gemischten Gefühlen“. Es betonte jedoch, es
sei wichtig, dass die Stadt Menschen in Not helfe.
Für Kritik sorgen derzeit auch Pläne der Stadt Schwerte
(Nordrhein-Westfalen), Flüchtlinge auf dem Gelände einer ehemaligen
Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald unterzubringen. Dort waren
im Zweiten Weltkrieg polnische Zwangsarbeiter inhaftiert.
2 Feb 2015
## TAGS
Flüchtlinge
KZ
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Nationalsozialismus
Flüchtlinge
Asyl
Nordrhein-Westfalen
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