# taz.de -- Identität von IS-Terrorist enthüllt: Der Henker Jihadi John | |
> Er stammt aus einer wohlhabenden Familie und wuchs in London auf: | |
> Mohammed Emwazi. Er soll den US-Fotografen James Foley geköpft haben. | |
Bild: Studierte Informatik, bevor er nach Syrien verschwand und sich radikalisi… | |
Der junge Mann ist in mehreren Videos der Terrororganisation Islamischer | |
Staat zu sehen, in denen er vermummt auftritt und die westlichen | |
Regierungen mit breitem Londoner Akzent verspottet. | |
Das erste Mal tauchte er im vergangenen August in einem Video auf, in dem | |
er offenbar den US-Fotografen James Foley köpft. Der britische Geheimdienst | |
MI5 hat nun den richtigen Namen des IS-Henkers veröffentlicht. Es soll es | |
sich um Mohammed Emwazi handeln, einen in Kuwait geborenen britischen | |
Staatsbürger. | |
Ein Freund von Emwazi sagte der Washington Post: „[1][Ich habe keinen | |
Zweifel daran, dass Mohammed Jihadi John ist. Er war wie ein Bruder für | |
mich.“] Asim Qureshi von der britischen Menschenrechtsorganisation CAGE | |
bestätigte das. Er hatte von 2009 bis zu Emwazis Verschwinden 2012 | |
regelmäßig Kontakt zu ihm. | |
Emwazi stammt aus einer wohlhabenden Familie und wuchs in Westlondon auf. | |
Manchmal besuchte er die Moschee in Greenwich. Er sei höflich gewesen, trug | |
modische Kleidung und vermied Augenkontakt mit Frauen, sagen seine | |
Bekannten. Er studierte Informatik an der Universität von Westminster. | |
Nach seinem Uniabschluss plante er im Mai 2009 mit zwei Freunden eine | |
Safari in Tansania. Bei der Landung in Daressalam wurde er jedoch verhaftet | |
und ausgewiesen. Emwazi flog nach Amsterdam, wo ein MI5-Agent ihn nach | |
eigenen Angaben beschuldigte, dass er in Wirklichkeit nach Somalia reisen | |
und sich der islamistischen Al-Shabaab-Miliz im Süden des Landes | |
anschließen wollte. Emwazi bestritt das und behauptete, der MI5 habe ihn | |
anwerben wollen. Freunde sagen, das habe seine Radikalisierung ausgelöst. | |
2010 reiste Emwazi in sein Geburtsland Kuwait, kam jedoch zweimal nach | |
London zurück, um seine Hochzeit mit einer Kuwaiterin vorzubereiten. Doch | |
im Juni 2010 verhinderten die britischen Behörden seine Ausreise. „Ich | |
fühle mich wie ein Gefangener in London, wenn auch nicht in einem Käfig“, | |
schrieb er in einer Mail an Qureshi. Ein damaliger Freund sagte, Emwazi | |
wollte nur noch weg aus Großbritannien, um irgendwo ein neues Leben | |
anzufangen. Das gelang ihm 2012. Er verschwand nach Syrien. | |
26 Feb 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.washingtonpost.com/world/national-security/jihadi-john-the-islam… | |
## AUTOREN | |
Ralf Sotscheck | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Syrien | |
Dschihadisten | |
„Islamischer Staat“ (IS) | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
„Islamischer Staat“ (IS) | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
IS-Miliz | |
„Islamischer Staat“ (IS) | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Terrormiliz Islamischer Staat: Fast 2.000 Gefangene getötet | |
Allein in Syrien hat die Terrormiliz IS seit Juni 2014 knapp 2.000 | |
Gefangene ermordet. Ihnen wurde unter anderem Gotteslästerei vorgeworfen. | |
Auch Kinder waren dabei. | |
Syrische Kurden erobern Tel Chamis: Empfindliche Niederlage für IS | |
Ende Januar vertrieben kurdische Einheiten den IS aus Kobani. Jetzt konnten | |
sie im Nordosten Syriens eine wichtige IS-Versorgungsroute in den Irak | |
abschneiden. | |
Zerstörung von Kulturgütern in Syrien: Unesco-Chefin dringt auf Treffen | |
Der IS kann auch Vandalismus. Die Extremisten zerstörten Jahrtausende alte | |
Statuen in Syrien. Nun reagiert die Uno. | |
Islamischer Staat in Nordafrika: Sirte soll Hauptstadt des IS werden | |
In der libyschen Küstenstadt verschleiern sich Frauen, Aktivisten fliehen | |
ins Ausland. Auf den Landkarten des IS fehlen die Staatsgrenzen. | |
Verschleppte Assyrer in Syrien: Mehr Christen entführt als bekannt | |
Der IS soll in Syrien weit mehr Christen entführt haben als bislang | |
bekannt. Von bis zu 350 Menschen ist die Rede. Auch aus dem Irak werden | |
Entführungen gemeldet. | |
Terrormiliz Islamischer Staat: IS wollte Frauen anwerben | |
Spanien deckt einen Dschihadistenring auf. Der IS verschleppt in Syrien | |
mindestens 90 Christen und in Afghanistan werden mindestens 30 Schiiten | |
entführt. | |
Propaganda mit Horrorbildern: Krieg der Köpfe | |
Mit ihren Videos von Enthauptungen wollen sich die Dschihadisten des IS in | |
die Tradition Mohammeds stellen – und zeigen: je brutaler, desto | |
entschlossener. | |
Obama reagiert auf Hinrichtungen: „Unser Arm ist lang“ | |
In den USA wird über angemessene Reaktionen auf die Gewaltakte der | |
IS-Milizen diskutiert. Dazu gehört auch ein stärkeres militärisches | |
Vorgehen. |