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# taz.de -- Früherer SPD-Kanzlerkandidat: Steinbrück arbeitet für Ukraine
> Peer Steinbrück wird als bezahlter Berater die Ukraine bei der
> Modernisierung unterstützen. „Absolut seriös“ sei das. Doch es sind auch
> ukrainische Oligarchen an Bord.
Bild: Was er für seinen Ukraine-Job wohl bekommt?
BERLIN afp/dpa | Der SPD-Politiker und ehemalige Kanzlerkandidat Peer
Steinbrück will als bezahlter Berater die Ukraine auf ihrem
Modernisierungskurs unterstützen und unter anderem Vorschläge für eine
Steuerreform in dem Land erarbeiten. „Ich werde in die Ukraine reisen“,
sagte Steinbrück der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Mittwoch. Er plane
dort Termine mit der ukrainischen Zentralbank und der Finanzministerin.
Steinbrück gehört übereinstimmenden Medienberichten zufolge einem neuen
Beraterkreis aus acht europäischen Politikern an. Die Arbeit erfolgt für
den gemeinnützigen Verein Agentur für die Modernisierung der Ukraine, der
unter anderem vom CDU-Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann und dem
französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy am Montag in Wien gegründet
worden war. Direktor ist der ehemalige österreichische Vizekanzler Michael
Spindelegger.
Für die Finanzierung wollen demnach vorerst ukrainische Unternehmer sorgen.
Wellmann verteidigte dies in der FAZ: „Wir arbeiten nicht für
Geschäftsleute oder Oligarchen, sondern für die Ukraine.“ Steinbrück sprach
in der Bild vom Mittwoch von einer "„absolut seriösen Stiftung“.
Steinbrück bestätigte, dass er eine Vergütung für seine Arbeit bekommen
werde. „Ich kann Ihnen im Augenblick jedoch nicht sagen, wie hoch diese
ist“, sagte er der FAZ. Nach seinen Angaben sollen im Oktober Vorschläge
für die Modernisierung des Landes vorgelegt werden.
Der ukrainische Arbeitgeberpräsident und Gas-Unternehmer Dmitri Firtasch
sagte dem Handelsblatt, er wolle gemeinsam mit anderen Oligarchen bei der
Initiative mitmachen: „Wir wollen mit Deutschland einen Garantiefonds über
500 Millionen Dollar schaffen, in den Großunternehmer wie Rinat Achmetow,
Viktor Pintschuk, ich und andere ihr Geld investieren.“
Steinbrück war im Wahlkampf wegen seiner ungewöhnlich hohen Verdienste
durch Vorträge in die Kritik geraten. Die Wirtschaft und der Staatshaushalt
in der Ukraine werden derzeit vor allem durch den gewaltsamen Konflikt im
Osten des Landes belastet, hinzu kommen der Einbruch des Handels mit
Russland, hohe Gaspreise sowie veraltete Strukturen.
3 Mar 2015
## TAGS
Wirtschaft
Oligarchen
Ukraine
Peer Steinbrück
Schwerpunkt Finanzkrise
Beratungsstelle
Nadeschda Sawtschenko
Kanzlerkandidatur
Rinat Achmetow
Bergwerk
Eurozone
Joschka Fischer
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