# taz.de -- Gabriel gegen AKW-Förderung: „Auf keinen Fall zustimmen“ | |
> Mehrere EU-Länder wollen im Rahmen der Energieunion die Atomenergie | |
> fördern. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel lehnt das strikt ab. | |
Bild: Kein Freund der AKW-Förderung: Sigmar Gabriel | |
BRÜSSEL afp | Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) lehnt eine | |
Förderung von Atomkraftprojekten beim geplanten Umbau der europäischen | |
Energieversorgung strikt ab. Es gebe aus mehreren EU-Ländern die Forderung, | |
„dass die Europäische Union jetzt wieder Atomenergie fördert“, sagte | |
Gabriel vor Beginn des Treffens der EU-Energieminister am Donnerstag in | |
Brüssel. | |
Atomenergie sei aber nicht nur die teuerste Energieform, sondern beinhalte | |
auch „erhebliche Gefahren“ für Mensch und Umwelt. „Wir werden auf gar | |
keinen Fall zustimmen, dass jetzt die Atomenergie in Europa durch | |
öffentliche Gelder, durch Steuergelder gefördert wird.“ | |
Die Energieunion ist eines der Hauptprojekte der neuen EU-Kommission von | |
Jean-Claude Juncker. Sie soll Europa einerseits von Ländern wie Russland | |
unabhängiger machen, aber auch Barrieren innerhalb der EU-Energieversorgung | |
beseitigen, die europäischen Netze modernisieren und besser miteinander | |
verbinden. Damit soll auch der Wettbewerb steigen, was letztlich zu | |
niedrigeren Preisen für Verbraucher und Firmen führen soll. Die | |
EU-Energieminister beraten am Donnerstag über die Pläne, Entscheidungen | |
sind aber noch nicht geplant. | |
Weiteres Thema ist der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine. Am | |
Montag hatten sich beide Seiten unter EU-Vermittlung auf eine Verlängerung | |
der Lieferung bis Ende März geeinigt. Über die Zeit danach und zunächst | |
noch ausgeklammerte Streitfragen soll im Laufe des Monats verhandelt | |
werden. Die EU kauft jährlich 130 Milliarden Kubikmeter Gas bei Russland. | |
Die Hälfte davon – 15 Prozent des insgesamt in der EU verbrauchten Gases –, | |
wird über die Ukraine geliefert. | |
5 Mar 2015 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Atomkraft | |
EU | |
Sigmar Gabriel | |
AKWs | |
Russland | |
Fukushima | |
Sigmar Gabriel | |
Schwerpunkt Atomkraft | |
Sigmar Gabriel | |
Atomausstieg | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Energiegespäche mit Russland gescheitert: Gaslieferungen an Ukraine eingestellt | |
Die unter Vermittlung der EU geführten Verhandlungen verliefen ergebnislos. | |
Erstmals in diesem Jahr erhält die Ukraine nun kein russisches Gas mehr. | |
Stromversorgung in China: Hauptsache, nicht noch mehr Kohle | |
Vier Jahre nach der Katastrophe in Fukushima genehmigt China den Bau neuer | |
Reaktoren. Atomkraft zählt zu den erneuerbaren Energien. | |
Gutachten zu Atomrückstellungen: Maulkorb für Experten | |
Das Wirtschaftsministerium hält ein Gutachten zu den Atomrückstellungen | |
seit Monaten zurück. Und die Verfasser dürfen nicht im Bundestag aussagen. | |
Ausstieg aus der Kohlekraft: Vereinigte Klimafreunde im Königreich | |
Plötzlich ziemlich beste Freunde: Der britische Premier, der Vize und der | |
Oppositionsführer wollen auf einmal alle dasselbe – mehr grüne | |
Investitionen. | |
Kommentar Kohlestreit in der SPD: Gabriels Scheingefecht | |
Sigmar Gabriel erklärt, dass Deutschland nicht gleichzeitig aus der | |
Atomkraft und der Kohle aussteigen könne. Doch diese Forderung erhebt gar | |
keiner. | |
Energiewende: Der teure Atomausstieg | |
Schadenersatzklage des Konzerns Vattenfall für stillgelegte AKWs Krümmel | |
und Brunsbüttel verärgert Schleswig-Holsteins Energieminister Robert | |
Habeck. |