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# taz.de -- Brief der Grünen an den Außenminister: Putin-Berater ist unerwün…
> Die Grünen fordern ein Einreiseverbot für den Großrussland-Ideologen
> Alexander Dugin. Ein rechtsextremer Verlag in Deutschland hat ihn
> eingeladen.
Bild: Auch bei deutschen Nazis begehrt: Alexander Dugin in Moskau.
HAMBURG taz | Der russische Philosoph, Politologe und Publizist Alexander
Dugin gilt als führender Vordenker der russischen Rechten, manche halten
ihn für einen Berater von Präsident Wladimir Putin. Der 53-jährige
propagiert die Idee eines „Neo-Eurasismus“ und eines großrussischen
Reiches, das in Opposition zu den USA steht. Seine Ideen strahlen auch in
die rechte Szene in Westeuropa aus.
Die rechtsextreme Zeitschrift Zuerst! hat Dugin nun nach Deutschland
eingeladen, auf einem „Lesertreffen“ vom 6. bis 8. März über „Russland …
den Ukraine-Konflikt“ zu referieren. Die Zeitschrift Zuerst!, die den
Untertitel „Deutsches Nachrichtenmagazin“ trägt, ist das publizistische
Flagschiff der extrem rechten Verlagsgruppe „Lesen und Schenken GmbH“ um
den Verleger Dietmar Munier.
Am Freitagnachmittag beginnt das Treffen im idyllisch gelegen Bio-Seehotel
des ehemaligen CDU-Stadtratsmitglied Hans Bruno Bauerfeind im thüringischen
Zeulenroda-Triebes.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier (SPD) in einem Brief dazu aufgerufen, die Einreise
Dugins zu unterbinden. „Die Bundesregierung wäre gut beraten, seine
Teilnahme an dem Treffen zu verhindern“, sagt Beck der taz. „Dugin wendet
sich meines Erachtens gegen den Gedanken der Völkerverständigung, wenn er
etwa die Auflösung von Ungarn, Rumänien, Serbien, Slowakei und Österreich
in einem Großreich fordert“, begründet Beck seine Forderung.
## „Irrsinn“
Der Chefredakteur von Zuerst!, Manuel Ochsenreiter, sieht darin einen
Angriff auf die Meinungsfreiheit. In einem Kommentar, der auf der Webseite
und in der März-Ausgabe von Zuerst! erschienen ist, wettert er, das der
„grüne Schwulenlobbyist Beck“ sich sonst nicht dafür interessiere, wer na…
Deutschland komme: „Drogendealer, Extremisten aller Couleur und
Kriegsverbrecher stören sie nicht“, polemisiert Ochsenreiter – „aber ein
russischer Patriot, der für deutsch-russische Partnerschaft eintritt“. sei
unerwünscht. Das sei „Irrsinn“.
In der aktuellen Zuerst! darf Dugin schon mal ausführen, dass das
EU-„Imperium“ mit seinem liberalen Individualismus und seinem
„Menschenrechtsimperialismus“ die „unterschiedlichen Traditionen, die
ethnischen Unterschiede und kulturellen Identitäten auf dem europäischen
Kontinent“ zerstöre. Seit Jahren richtet die rechtsextreme Verlagsgruppe
„Lesen & Schenken“ schon ihre „Lesertreffen“ aus.
In den vergangenen Jahr mussten sie aufgrund von Protesten aber ausfallen.
Nun, betonen Chefredakteur Ochsenreiter und Verleger Munier in ihrer
Einladung, hätten sie ein „Programm der Superlative“ zusammengestellt. Mit
dabei sein soll auch der umstrittene, deutsch-türkische Autor Akif
Pirincci. Sein Thema: „Wenn Minderheiten die Mehrheiten dominieren: Von
Homoehe bis Multikulti“, so die Ankündigung.
6 Mar 2015
## AUTOREN
Andreas Speit
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Frank-Walter Steinmeier
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