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# taz.de -- Nach Anschlag auf Museum in Tunesien: Neun Verdächtige verhaftet
> Mehrere Verdächtige wurden festgenommen, ein Terrorist war dem
> Geheimdienst vorab bekannt. Die Zahl der Opfer stieg auf 25, zwei Spanier
> überlebten in einem Versteck.
Bild: Bei dem Anschlag in Tunis wurden mindestens 19 Menschen getötet
TUNIS ap/afp | Nach dem Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis sind nach
offiziellen Angaben neun Verdächtige festgenommen worden. Vier von ihnen
stünden laut der Regierung „in direkter Verbindung“ mit dem Attentat vom
Vortag, fünf weitere würden verdächtigt, mit der verantwortlichen „Zelle“
in Verbindung zu sein, erklärte die Präsidentschaft am Donnerstag.
Einer der beiden bei dem Anschlag auf das Nationalmuseum von Tunis
getöteten Terroristen ist dem tunesischen Geheimdienst vorab bekannt
gewesen. Allerdings habe man von keinen Verbindungen zu einer bestimmten
Terrorgruppe gewusst, sagte Ministerpräsident Habib Essid am Donnerstag dem
Radiosender RTL. Sein Land arbeite mit anderen Ländern zusammen, um mehr
über die Angreifer zu erfahren.
Am Mittwoch hatten Terroristen das Museum von Bardo gestürmt und 23
Menschen getötet, darunter 20 ausländische Touristen, unter anderem aus
Japan, Italien, Kolumbien, Spanien, Australien, Polen und Frankreich.
Mindestens 47 Menschen wurden verletzt. Zwei Attentäter wurden beim Sturm
auf das Nationalmuseum getötet, nach zwei bis drei Komplizen wird
gefahndet. Es handelte sich um die schlimmste Attacke auf Zivilisten in dem
nordafrikanischen Land seit 13 Jahren.
Zwei spanische Touristen haben den Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis
in einem Versteck überlebt und dort stundenlang ausgeharrt. Die beiden
Urlauber wurden erst am Donnerstagmorgen in dem Museum in der tunesischen
Hauptstadt gefunden, nachdem sie dort von einem Mitarbeiter des Museums
versteckt worden waren, wie ein Vertreter des Zivilschutzes der
Nachrichtenagentur AFP sagte. Die beiden Spanier und der Mitarbeiter seien
für eine Routineuntersuchung ins Krankenhaus gebracht worden.
Zwei Kreuzfahrtschiffe, deren Passagiere Opfer des Anschlags wurden, legten
vom Hafen von Tunis ab. Die Kreuzfahrtgesellschaft MSC Cruises teilte mit,
neun Passagiere der „Splendida“ seien getötet und zwölf verletzt worden.
Sechs würden vermisst. Die Betreiber des Schiffs „Costa Fascinosa“ teilten
mit, 13 Passagiere seien nicht zurückgekehrt.
Die japanische Regierung teilte mit, unter den Opfern befänden sich drei
ihrer Staatsbürger. Drei weitere seien verletzt worden. Frühere Berichte
von fünf getöteten Japanern hätten sich nicht bestätigt.
Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe verurteilte die Attacke.
Terrorismus könne unter keinen Umständen geduldet werden, sagte er.
US-First Lady Michelle Obama, die sich derzeit auf einer Japanreise
befindet, sprach ihr Beileid aus. Die Opfer seien „in unseren Gedanken und
Gebeten“.
19 Mar 2015
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Tunis
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Terrorismus
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