# taz.de -- Militärischer Konflikt im Jemen: Kriegsschiffe feuern auf Aden | |
> Den sechsten Tag in Folge fliegt Saudi-Arabien Luftangriffe auf die | |
> Huthi-Rebellen im Jemen. Der Iran schickt eigenen Angaben zufolge | |
> Hilfslieferungen in das Land. | |
Bild: Durch Luftangriffe zerstörte Häuser in Sanaa. | |
SANAA ap/afp | Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben die Huthi-Rebellen | |
im Jemen am Dienstag weiter aus der Luft und erstmals auch vom Meer aus | |
angegriffen. Kriegsschiffe feuerten auf den von den Aufständischen | |
gehaltenen Flughafen und die östlichen Vororte der Hafenstadt Aden, wie | |
jemenitische Sicherheitsbeamte berichteten. | |
Unter welcher Flagge sie fuhren, war nicht klar. In der Nähe sollen neben | |
saudi-arabischen auch ägyptische Schiffe stationiert sein. | |
Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat in der Nacht zuvor | |
die heftigsten Luftangriffe auf die jemenitische Stadt Sanaa seit dem | |
Beginn ihrer Offensive vor knapp einer Woche geflogen. Die Kampfjets nahmen | |
vor allem Stellungen der Republikanischen Garde unter Beschuss, wie | |
Augenzeugen angaben. | |
Die sunnitischen arabischen Staaten wollen mit den Angriffen den | |
schiitischen Huthis Einhalt gebieten, die das Land überrannt und Präsident | |
Abed Rabbo Mansur Hadi aus dem Land vertrieben hatten. Der schiitische | |
Iran, der als Schutzmacht der Rebellen gilt, lieferte seinerseits | |
Medikamente und Nahrung in das umkämpfte arabische Land, wie die amtliche | |
iranische Nachrichtenagentur Irna berichtet. | |
Demnach wurden 19 Tonnen Medikamente und medizinische Ausrüstung und zwei | |
Tonnen Nahrung am Dienstagmorgen auf dem Luftweg in den Jemen gebracht. | |
Doch war nicht klar, wo sie landeten. | |
## Seeblockade verhindert Waffenlieferungen | |
Das arabische Bündnis hatte in den vergangenen Tagen mehrere von den | |
Rebellen gehaltene Flughäfen bombardiert und kontrolliert nach eigenen | |
Angaben den gesamten Luftraum über dem Jemen. Auch eine Seeblockade wurde | |
eingerichtet, um Waffenlieferungen an die Huthis zu verhindern. | |
Der Iran bestritt aber am Dienstag abermals, die Rebellen bewaffnet zu | |
haben. „Vorwürfe über die Lieferung von Waffen von der Islamischen Republik | |
Iran an den Jemen sind absolut frei erfunden und blanke Lügen“, sagte die | |
Sprecherin des Außenministeriums, Marsieh Afcham. Saudi-Arabien warf sie | |
vor, mit den Luftangriffen viele Zivilisten getötet und großen Schaden im | |
Jemen angerichtet zu haben. | |
In der Nacht zum Dienstag und im Laufe des Tages wurden nach Angaben aus | |
jemenitischen Sicherheitskreisen bei den Angriffen des von Saudi-Arabien | |
geführten Bündnisses unter anderem Raketen und Waffenlager der Huthis in | |
der Nähe von Sanaa zerstört. | |
## Hauptstadt ist unter Huthi-Kontrolle | |
Die Hauptstadt hatten die Huthis bereits im September unter ihre Kontrolle | |
gebracht. Vergangene Woche zogen sie schließlich Richtung Aden, das | |
Präsident Hadi zur vorübergehenden Hauptstadt des Landes erklärt hatte. Der | |
international anerkannte Staatschef floh nach Saudi-Arabien, das | |
Nachbarland begann daraufhin am Donnerstag mit der Offensive. | |
Luftangriffe flogen seither auch die Vereinigten Arabischen Emirate. Andere | |
Golfstaaten wie Kuwait, Bahrain und Katar stellten Kampfflugzeuge zur | |
Verfügung. Ob sie auch selbst Angriffe durchführten, war aber unklar. Am | |
Dienstag reiste auch eine Delegation unter Führung des pakistanischen | |
Verteidigungsministers Khawaja Muhammad Asif nach Riad, um eine Beteiligung | |
des Landes an der Offensive zu prüfen, wie das pakistanische | |
Staatsfernsehen berichtete. | |
Viele Beobachter fürchten, dass sich der Konflikt im Jemen zum Flächenbrand | |
entwickeln könnte. Eine Reihe von Staaten brachten ihre Bürger aus dem Land | |
in Sicherheit. Am Dienstag meldete die Regierung in Peking, dass in den | |
vergangenen beiden Tagen mehr als 500 Chinesen auf dem Seeweg vom Jemen | |
nach Dschibuti gebracht worden seien. | |
31 Mar 2015 | |
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