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# taz.de -- Saudischer Luftangriff im Jemen: Luft-Boden-Rakete trifft Wohngebiet
> Der Stellvertreterkrieg im Jemen fordert immer mehr zivile Opfer. Auf
> Antrag Russlands will sich der UN-Sicherheitsrat am Samstagabend mit dem
> Konflikt befassen.
Bild: Nur noch Trümmer: Hier schlug die saudische Rakete ein.
SANAA dpa | Bei einem saudischen Luftangriff gegen Ziele in der
jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind mindestens zehn Menschen getötet
worden. Dutzende weitere erlitten Verletzungen, wie Anwohner am Samstag im
Vorort Hadschar Akasch berichteten. Rettungskräfte suchten unter den
Trümmern nach Überlebenden. Bei den Opfern handelte es sich offensichtlich
um Zivilisten.
Auf Antrag Russlands will sich der UN-Sicherheitsrat am Samstagabend mit
dem Blutvergießen im Jemen befassen. Die Beratungen des
Weltsicherheitsrates sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden.
Moskau wollte eine humanitäre Feuerpause erreichen, wie ein Sprecher der
russischen UN-Mission der russischen Nachrichtenagentur Tass am Freitag
sagte.
Der Luftangriff auf den Vorort von Sanaa hatte sich gegen ein nahes Camp
der Huthi-Rebellen gerichtet. Eine Luft-Boden-Rakete verfehlte jedoch ihr
Ziel und schlug in dem Wohngebiet ein, hieß es.
Eine von Saudi-Arabien geführte sunnitische Allianz bombardiert seit zehn
Tagen Stellungen der Huthis im Jemen. Die schiitischen Aufständischen haben
weite Teile des Landes im Süden der arabischen Halbinsel unter ihre
Kontrolle gebracht. Das Königshaus in Riad betrachtet die Huthis als
„Klienten“ Teherans. Saudi-Arabien und der Iran wetteifern um die
Vorherrschaft in der Region.
## 500 zivile Opfer in zwei Wochen
Ihr Stellvertreterkrieg fordert indes immer mehr zivile Opfer. Nach
UN-Angaben starben in dem instabilen Bürgerkriegsland bei Kämpfen allein in
den letzten zwei Wochen mehr als 500 Zivilisten. Das Internationale Komitee
vom Roten Kreuz (IKRK) berichtete, dass in der südlichen Metropole Aden
zwei Helfer des Roten Halbmonds getötet wurden. Sie seien erschossen
worden, als sie verwundete Menschen zu einem Krankenwagen getragen hätten.
Lokale Milizen, die den geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi
unterstützen, schlugen indes die Huthi-Rebellen weitgehend aus Aden zurück.
Dabei halfen ihnen die Luftangriffe der saudischen Koalition.
In der südöstlichen Hafenstadt Mukalla festigte die örtliche Al-Kaida ihre
Macht. Der jemenitische Ableger des Terrornetzes hatte die Stadt am letzten
Donnerstag erobert. Bilder, die über den Kurzmitteilungsdienst Twitter
verbreitet wurden, zeigten den örtlichen Al-Kaida-Führer Chalid Batarfi im
Präsidentenpalast von Mukalla. Die Dschihadisten hatten ihn bei der
Eroberung der Stadt aus dem Zentralgefängnis befreit, in dem er inhaftiert
gewesen war.
4 Apr 2015
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