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# taz.de -- Terror in Südost-Afghanistan: Viele Tote bei Anschlag auf Demo
> Ein Selbstmordattentäter sprengt sich in der Stadt Chost inmitten eines
> Anti-Korruptionsprotests mehrerer Hundert Demonstranten in die Luft.
Bild: Der Ort des Selbstmordanschlags in Chost.
KABUL dpa/ap/taz | Ein Selbstmordattentäter hat sich bei einer
Demonstration in der ostafghanischen Provinzhauptstadt Chost in die Luft
gesprengt und mindestens 18 Zivilisten mit in den Tod gerissen. 64 Menschen
seien bei dem Anschlag vor der Residenz des Provinzgouverneurs am
Donnerstag verletzt worden, sagte der Vizegouverneur der Provinz Chost,
Abdul Wahed Pathan.
Mehrere hundert Demonstranten hatten dort seit fast einer Woche gegen den
amtierenden Gouverneur Abdul Dschabbar Naemi protestiert. Sie werfen ihm
Korruption, Veruntreuung von Entwicklungshilfegeldern und die
widerrechtliche Aneignung von Land vor.
Der Abgeordnete Humajun Humajun, der dem Verteidigungsausschuss im
Parlament in Kabul vorsteht und zu den Organisatoren des Protests gehört,
sei unter den Verletzten. Einem Bericht zufolge soll er bei dem Anschlag
beide Beine verloren haben.
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Der Sprecher der
radikal-islamistischen Taliban, Zabihullah Mujahid, erklärte per Twitter,
seine Bewegung habe mit dem Anschlag nichts zu tun.
## Bezirkspolizeichef getötet
Bei einem weiteren Anschlag in der südlichen Provinz Helmand wurden zehn
Polizisten getötet, darunter ein Bezirkspolizeichef. Der Sprengsatz war an
einer Straße platziert und explodierte am frühen Donnerstagmorgen, als der
Polizeichef des Bezirks Gereschk auf dem Weg zu einem Kontrollposten war.
In der Region am Helmand-Fluss, in der Schlafmohn für die Opiumgewinnung
angebaut wird, läuft ein großer Militäreinsatz gegen die Taliban. Die
Aufständischen, die um ihre Absatzrouten und damit um Einkünfte fürchten,
wehren sich immer häufiger mit Anschlägen auf Polizeikontrollpunkte und
andere Angriffsziele der Regierung.
2 Apr 2015
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