Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach Dichtung einer Kleinstleckanlage: AKW Emsland geht wieder ans …
> Am KKW in Lingen wurde eine defekte Dichtung repariert. Radioaktivität
> sei nicht ausgetreten, sagt Betreiber RWE. Anti-Atomkraft-Initiativen
> fordern die sofortige Stilllegung.
Bild: Darf noch ein wenig weiterdampfen: Der Kühlturm des KKW Emsland.
LINGEN dpa | Das am Karfreitag wegen einer Leckage vom Netz genommene
Atomkraftwerk Emsland in Lingen wird wieder hochgefahren. Die defekte
Dichtung einer Armatur sei repariert worden, sagte RWE-Sprecher Lothar
Lambertz am Samstag. Radioaktivität sei nicht ausgetreten.
Nach aktueller Einschätzung werde das Werk von Sonntagmittag an wieder
Strom ins Netz einspeisen. Der Zeitplan hänge vom Ergebnis der laufenden
Prüfungen ab, die von Mitarbeitern des Ministeriums kontrolliert würden,
sagte Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne).
Nach dem Zwischenfall fordern Anti-Atomkraft-Initiativen das sofortige Aus
für das Werk. Der Betreiber RWE und die Atomaufsicht in Hannover müssten
das Kernkraftwerk umgehend vom Netz nehmen, bevor es wegen fortschreitender
Materialermüdung zu weiteren Pannen und Problemen komme, verlangten mehrere
Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.
An dem 27 Jahre alten Reaktor habe es bereits 2012 Leckagen am
Entwässerungs- sowie am nuklearen Abwasseraufbereitungssystem gegeben. 2013
sei es zu einem kleinen Feuer gekommen. Im November 2014 hatten die
Initiativen nach eigenen Angaben eine Resolution zur sofortigen Stilllegung
auf den Weg gebracht.
Nach Ansicht von Umweltminister Wenzel erfordern die älteren Anlagen gerade
auch in der Restlaufzeit ein „besonderes Maß an Vorsicht“. „Unsere
Prüfungen müssen dafür sorgen, dass die Sicherheit bis zur letzten Minute
gewährleistet ist“. Das Werk Emsland soll 2022 als letzter
niedersächsischer Atomreaktor vom Netz gehen.
Das Atomkraftwerk war am Freitag abgeschaltet worden. Der Vorfall habe
nicht zu einer Gefährdung der Mitarbeiter, der Umgebung oder der Anlage
geführt, sagte Lambertz. Alle Maßnahmen seien in Abstimmung mit Behörde und
Gutachter erfolgt. Die Kleinstleckage sei wie zuvor vermutet an einer
Probenahmeleitung des Primärkreises festgestellt worden. Das Vorkommnis
werde gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (normal)
eingestuft und der Behörde fristgerecht gemeldet.
4 Apr 2015
## TAGS
RWE
Stefan Wenzel
Schwerpunkt Atomkraft
Leck
Atommüll
Atommüllendlager
AKWs
Schwerpunkt Atomkraft
## ARTIKEL ZUM THEMA
Lingener Uranfabrik: Aktivisten blockieren Zufahrt
Atomkraftgegner hielten über sechs Stunden den Weg zur Brennelementefabrik
besetzt. Sie fordern, die Anlage stillzulegen.
Unfall im Atomkraftwerk Emsland: Nur ein kleines Leck
In Lingen wurde ein AKW abgeschaltet, nachdem Messgeräte ein Leck
angezeigten. Radioaktivität sei nicht ausgetreten. Das Kraftwerk soll noch
bis 2022 laufen.
Atomausstieg: Niemand will den Strahlenschrott
Atommeiler stillzulegen, ist einfach, sie zu entsorgen, ist ein Problem.
Niemand weiß, wo der Abfall hin soll. Im Norden hat die Suche nach Deponien
begonnen.
Streit um Atomkraftwerk Grohnde: AKW-Gegner wollen notfalls klagen
Anwohner der umstrittenen Anlage nahe Hameln haben einen Antrag zur
Stilllegung eingereicht. Sie befürchten terroristische Anschläge.
Terrorstudie gefährdet Atomausstieg: Es droht die nukleare Verstopfung
Bund und Länder wollten sich einigen, wer deutschen Atommüll aus dem
Ausland aufnimmt. Die Zwischenlagersuche ist offiziell gescheitert.
Verfassungsgericht prüft Atomausstieg: Kann man Strom enteignen?
RWE, Eon und Vattenfall klagen gegen ihre vermeintliche Enteignung. Die
Karlsruher Richter prüfen nun ein wichtiges Detail. Ein Überblick.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.