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# taz.de -- Gefecht in der Türkei: Fünf PKK-Kämpfer getötet
> Seit zwei Jahren herrscht zwischen der kurdischen PKK und dem türkischen
> Staat Waffenruhe. Nun wurden fünf Mitglieder der PKK getötet und vier
> Soldaten verletzt.
Bild: Fordert Aufklärung: Selahattin Demirtas von der türkischen Kurdenpartei…
ANKARA afp | Bei Gefechten mit der Armee sind am Samstag im Südosten der
Türkei nach Militärangaben fünf Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei
Kurdistans (PKK) getötet worden. Vier Soldaten seien verletzt worden,
teilte die Armee mit. Die Kämpfe waren demnach ausgebrochen, als Soldaten
in der Region Agri beschossen wurden. Die Gefechte bedrohen den ohnehin
fragilen Friedensprozess.
Nach Angaben der Armee waren Soldaten in die Region geschickt worden, um
dort eine Veranstaltung der verbotenen Organisation zu unterbinden. Kämpfer
der PKK hätten das Militär angegriffen. Die Armee entsandte daraufhin
Hubschrauber, Aufklärungsflugzeuge und eine Kommandoeinheit in den Bezirk
Diaydin. Die pro-kurdische Nachrichtenagentur Diha berichtete, die Armee
habe einen Zivilisten getötet und einen weiteren verletzt. Von offizieller
Seite wurden diese Informationen nicht bestätigt.
Staatschef Recep Tayyip Erdogan warf der PKK vor, den Frieden in der Türkei
zu gefährden und die Verhandlungen mit der Regierung zu untergraben.
Regierungschef Ahmet Davutoglu sagte, die Armee habe angemessen reagiert
auf die „heimtückische“ Attacke der PKK. Der stellvertretende
Ministerpräsident Yalcin Akdogan sprach im Internet-Kurznachrichtendienst
Twitter von „terroristischen Angriffen“.
Der Co-Vorsitzende der türkischen Kurdenpartei HDP, Selahattin Demirtas,
nannte die neuerlichen Kämpfe eine „traurige und beunruhigende
Entwicklung“. Es müsse aufgeklärt werden, was genau passiert sei, sagte er
im Fernsehen.
Der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan hatte seine Anhänger Anfang März
zur Niederlegung ihrer Waffen aufgefordert. Mitte des Monats bekräftigte er
seinen Aufruf zu einer friedlichen Beilegung des Kurdenkonflikts. Sollte
die Türkei einer Reihe von demokratischen Reformen zustimmen, soll die PKK
demnach bei einem Parteitag den endgültigen Gewaltverzicht beschließen.
In dem seit mehr als 30 Jahren andauernden Konflikt zwischen der PKK und
dem türkischen Staat sind mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Seit
zwei Jahren herrscht im früheren Kampfgebiet in Südostanatolien eine
Waffenruhe.
12 Apr 2015
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Abdullah Öcalan
Selahattin Demirtas
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PKK
Kurden
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PKK
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Frieden und Krieg
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