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# taz.de -- Aus Protest gegen Chinas Politik: Selbstverbrennung in Sichuan
> Ein 40-jähriger Mann soll am Donnerstag infolge seiner Verletzungen
> gestorben sein. China wirft dem Dalai Lama vor, die Tibeter zu
> Selbstverbrennungen anzustiften.
Bild: Ort der Selbstverbrennung: Aba in der chinesischen Provinz Sichuan.
PEKING afp/ap | Im Südwesten Chinas hat sich Medienberichten zufolge erneut
ein Tibeter aus Protest gegen die Politik Pekings angezündet. Der etwa 40
Jahre alte Mann habe am Mittwoch eine Opfergabe zu einem Altar mit Bildern
des Dalai Lamas gebracht und sich anschließend im Bezirk Aba in der Provinz
Sichuan im Himalaya in Brand gesteckt, berichteten der US-Auslandssender
Radio Free Asia (RFA) und die Aktivistengruppe International Campaign for
Tibet (ICT) am Donnerstagabend.
Wie RFA unter Berufung auf einen Informanten aus der Region berichtete,
protestierte der Mann mit der Selbstanzündung gegen Chinas Politik in
Tibet. Seine Leiche sei von der Polizei weggeschafft worden. Der Mann
hinterlässt den Angaben zufolge sieben Kinder. Seine Frau war vergangenes
Jahr gestorben.
Erst am Mittwoch hatte China hat dem im Exil lebenden Dalai Lama
vorgeworfen, Tibeter zur Selbstverbrennung anzustiften. Diese Vorfälle
würden durch das 79-jährige geistliche Oberhaupt der Tibeter und seine
Unterstützer „manipuliert und angezettelt“, heißt es in einem Bericht der
Regierung. Die Strategie, Tibeter zum Selbstverbrennen zu ermutigen, sei
erkennbar, seitdem sich die selbst ernannte Exilregierung der Tibeter 2011
zu Gewaltlosigkeit bekannt habe.
Der Dalai Lama bezeichnete die Todesfälle als traurig und unwirksam, um die
chinesische Politik zu verändern. Der Friedensnobelpreisträger drängte
Peking jedoch, sich stärker mit den dahinter stehenden Gründen zu befassen.
113 Männer und 24 Frauen haben sich nach Angaben der
Menschenrechtsorganisation Campaign for Tibet seit 2011 aus Protest gegen
die strikte Pekinger Kontrolle über ihr Gebiet und ihre Religion selbst
verbrannt. Die Tibeter klagen über religiöse Unterdrückung und angesichts
des zunehmenden Zuzugs von Han-Chinesen über soziale Marginalisierung in
ihrer Heimat. Sie forderten dabei stets auch die Rückkehr des seit
Jahrzehnten im indischen Exil lebenden Dalai Lama.
17 Apr 2015
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