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# taz.de -- Politische Krise in Mazedonien: Minister treten nach Kämpfen zurü…
> Ohnehin gibt es eine politische Krise in Mazedonien. Nach den Gefechten
> am Wochenende sind nun zwei Minister und der Geheimdienstchef
> zurückgetreten.
Bild: Direktor des Geheimdiensts DBK Saso Mijalkov.
SKOPJE afp | Nach den blutigen Gefechten zwischen der Polizei und einer
bewaffneten Gruppe im Norden Mazedoniens sind am Dienstag zwei Minister und
der Geheimdienstchef des Landes zurückgetreten. Innenministerin Gordana
Jankuloska, Transportminister Mile Janaieski und der Direktor des
Geheimdiensts DBK, Saso Mijalkov, hätten ihren Rücktritt eingereicht, sagte
ein Regierungssprecher. Ministerpräsident Nikola Gruevski habe die
Rücktritt angenommen. Bei den Gefechten in der Stadt Kumanovo waren am
Wochenende 22 Menschen getötet worden.
Acht Polizisten und 14 Kämpfer starben, als die Polizei am Samstagmorgen in
einem mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnten Viertel gegen eine
schwerbewaffnete Gruppe vorging. Erst nach zweitägigen Gefechten gelang es
der Polizei, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Nach Angaben der
Regierung bestand die Gruppe aus ethnischen Albanern aus Mazedonien, dem
Kosovo und Albanien und war aus einem Nachbarland nach Mazedonien
eingedrungen.
Der Konflikt wirft ein Schlaglicht auf das schwierige Verhältnis zwischen
den Volksgruppen in der früheren jugoslawischen Teilrepublik. Im Jahr 2001
hatte es im Norden Mazedoniens einen Aufstand ethnischer Albaner gegeben.
Er endete mit einem Abkommen, das den Albanern mehr Rechte zusagte. Das
Verhältnis der Albaner zur Regierung in Skopje bleibt aber angespannt. Rund
ein Viertel der 2,1 Millionen Einwohner des Balkanlandes sind ethnische
Albaner.
Der Konflikt fällt mitten in eine schwere politische Krise in Mazedonien.
Die Regierung von Nikola Gruevski sieht sich schweren Korruptionsvorwürfen
ausgesetzt. Die Opposition wirft ihr außerdem vor, illegal 22.000 Menschen
abgehört zu haben. Die Gefechte am Wochenende lösten international
Besorgnis aus. Die EU, die UNO und auch die Bundesregierung riefen zur
Deeskalation auf. Mazedonien ist seit zehn Jahren EU-Beitrittskandidat und
strebt auch die Aufnahme in die Nato an.
13 May 2015
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