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# taz.de -- Arbeitskampf bei der Post: Beamte tragen Briefe aus
> Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi prangert den Einsatz von
> Streikbrechern an. Das Unternehmen weist Vorwürfe zurück. Bleiben die
> Briefkästen leer?
Bild: Streikversammlung bei der Post: Sie wollen nicht für Billiglöhne schuft…
BERLIN dpa/taz | Im Tarifkonflikt bei der Post um kürzere Arbeitszeiten und
mehr Geld wird die Stimmung immer gereizter. Nachdem die
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor wenigen Tagen
Einschüchterungsversuche von Vorgesetzten gegen Streikende scharf gerügt
hatte, warf die Gewerkschaft dem Management jetzt vor, systematisch Beamte
als Streikbrecher eingesetzt zu haben.
Nach Angaben eines Verdi-Sprechers soll es in den vergangenen Wochen weit
mehr als 100 solcher Fälle gegeben haben. Die Post müsse die rechtswidrige
Praxis sofort unterbinden.
Das Unternehmen, an dem die bundeseigene KfW-Bank beteiligt ist, wies die
Anschuldigungen zurück. Die Post beachte die geltenden rechtlichen Regeln
und prüfe in jedem Einzelfall, ob ein Beamter während einer
Arbeitskampfmaßnahme auf einem anderen Arbeitsplatz eingesetzt werden
dürfe, sagte eine Unternehmenssprecherin.
Hintergrund der Streiks ist der Aufbau eines Paketzustellernetzes durch die
Gründung von 49 regionalen Gesellschaften. Dort arbeiten schon 6.000
Menschen. Bezahlt werden sie aber zu niedrigeren Löhnen. Verdi sieht darin
einen Vertragsbruch.
## Verspätete Zustellung von Briefen
Die Gewerkschaft verschärft wenige Tage vor der nächsten Tarifrunde ihre
Gangart im Arbeitskampf. Rund 7000 Brief- und Paketzusteller seien bis auf
Thüringen und Sachsen-Anhalt in 14 Bundesländern am Freitag in den Ausstand
getreten, teilte Verdi mit. Die derzeit laufenden Warnstreiks will Verdi
auch an diesem Samstag und in der kommenden Woche fortsetzen. Viele
Postkunden müssen sich damit wieder auf eine verzögerte Zustellung von
Briefen und Paketen einstellen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den
20. und 21. Mai in Königswinter bei Bonn geplant.
Aus Sicht der Deutschen Post halten sich die Auswirkungen der Warnstreiks
nach wie vor in Grenzen. Von den rund 3,8 Millionen Paketen und Päckchen
würden am Freitag mehr als 95 Prozent wie erwartet zugestellt werden
können, teilte das Unternehmen mit. Bei den Briefsendungen sollen nur 1,5
Millionen von insgesamt 64 Millionen täglich den Empfänger verspätet
erreichen.
15 May 2015
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Streik
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