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# taz.de -- US-Unterstützung der Ukraine: Große Worte, wackelige Basis
> US-Außenminister Blinken bringt Geld, Waffen und Versprechen nach Kyjiw.
> Doch innenpolitisch steht die Ukraine-Unterstützung auf unsicheren Füßen.
Bild: Gemeinsam bei McDonalds in Kiew am 06.09.2023: Ukraines Außenminister Ku…
Tolle Bilder harmonischer Solidarität produzierten in der vergangenen Woche
US-Außenminister Antony Blinken und sein ukrainischer Amtskollege Dmytro
Kuleba. Bei einem öffentlich nicht angekündigten Besuch Blinkens in Kyjiw
speisten beide einträchtig in einem wieder eröffneten McDonald’s, und
Blinken hatte nicht nur ein weiteres 175-Millionen-Dollar-Waffenpaket
inklusive [1][Uranmunition] im Gepäck, sondern auch kategorische
Beistandsbekundungen: Man habe bislang an der Seite der Ukraine gestanden,
„um das Überleben Ihres Landes zu sichern. Wir werden Ihnen genauso zur
Seite stehen, wenn Sie Ihre Zukunft bestimmen und wieder eine freie,
widerstandsfähige und blühende Ukraine aufbauen.“
Damit weitet Blinken das bekannte „As long as it takes“-Versprechen – die
Ukraine so lange zu unterstützen, bis der russische Angriffskrieg abgewehrt
ist – noch einmal deutlich aus. Dabei weiß auch er, dass die massive
Unterstützung der Ukraine innenpolitisch in den USA auf wackeligen Füßen
steht. Noch hat US-Präsident Joe Biden in Mitch McConnell, dem Vorsitzenden
der republikanischen Senatsfraktion, einen soliden Ukraine-Alliierten. Aber
nicht nur, dass der inzwischen 81-Jährige immer offensichtlichere
Gesundheitsprobleme hat, im kommenden Jahr wird in den USA auch gewählt.
Und laut neuesten [2][Umfragen] ist eine Mehrheit der republikanischen
Wähler*innenschaft gegen weitere Militärhilfe für die Ukraine. Kevin
McCarthy, der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, sagt
bislang nur, er sei gegen einen „Blankoscheck“, aber das kann sich
verschärfen. Das neue 40-Milliarden-Dollar-Hilfspaket, das Biden derzeit
durch den Kongress zu bringen versucht (die Hälfte davon für Militärhilfe),
könnte das vorerst letzte sein.
Dann aber wird es eng für die Ukraine. Denn auf die bislang [3][42,1
Milliarden Euro Militärhilfe] aus den USA folgt zwar noch Deutschland mit
17,1 Milliarden, aber dann kommt eine ganze Weile nichts bis zu
Großbritannien und der EU. Fallen die USA aus, ist das nicht zu ersetzen.
Kandidat Donald Trump behauptet, er könne den [4][Krieg an einem einzigen
Tag beenden] – und vor Kurzem verriet er auch, wie er sich das vorstellt.
Er würde dem ukrainischen Präsidenten sagen, dass es keine Unterstützung
mehr gibt, wenn dieser nicht sofort einen Friedensvorschlag nach Moskau
schickt. Wenn Putin den annimmt, ist Frieden. Wenn Putin ablehnt, will
Trump der Ukraine mehr Waffen schicken als je zuvor.
Dieses Niveau dürfte die US-Debatte bestimmen, sobald der Wahlkampf richtig
losgeht. Keine guten Aussichten für Kyjiw.
8 Sep 2023
## LINKS
[1] /Neue-Militaerhilfe/!5955666
[2] https://edition.cnn.com/2023/08/04/politics/cnn-poll-ukraine/index.html
[3] https://www.ifw-kiel.de/topics/war-against-ukraine/ukraine-support-tracker/
[4] https://www.outlookindia.com/international/explained-how-donald-trump-plans…
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
USA
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Joe Biden
Donald Trump
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