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# taz.de -- US-Popstar Taylor Swift: „NICHT meine Tennessee-Werte“
> Vier Wochen vor der US-Senatswahl äußert sich Sängerin Taylor Swift
> erstmals in der Öffentlichkeit politisch. Damit verärgert sie den
> Präsidenten.
Bild: Hat ihr Gewissen entdeckt: Instagram-Queen Taylor Swift
Kurz vor Erscheinen ihres Albums „Reputation“ löschte US-Sängerin
[1][Taylor Swift] alle Bilder auf ihrem Instagram-Profil mit der
Begründung, dass die alte Taylor gestorben sei. Eine Marketing-Maßnahme, um
die lange Reihe ihrer Imagewandel fortzusetzen: Vom Country-Sternchen zum
„Bad Girl“, das sehr wenig auf den eigenen Ruf gibt.
Dass sich ihre aktuelle Transformation nicht nur auf musikalischer Ebene
vollzieht, zeigt Swifts letzter Post: Am Dienstag hatte die 28-Jährige
unter einem Bild angekündigt, bei den anstehenden Kongresswahlen für die
demokratischen Kandidaten im Bundesstaat Tennessee, Phil Bredesen und Jim
Cooper, zu stimmen.
Die republikanische Kandidatin Marsha Blackburn wolle sie nicht
unterstützen, denn „sie verkörpert NICHT meine Tennessee-Werte“. Blackburn
habe in der Vergangenheit gegen die gleiche Bezahlung von Männern und
Frauen, gegen ein Bundesgesetz zum Schutz von Frauen vor Gewalt und gegen
die gleichgeschlechtliche Ehe gestimmt. „Ihre Entscheidungen im Kongress
empören und erschrecken mich“, schreibt Swift.
Seither steigt die Zahl neuer Wählerregistrierungen. Laut einer Sprecherin
von vote.org habe es in den vergangenen 24 Stunden 65.000 neue
Registrierungen auf der Website gegeben, [2][vermeldet Buzzfeednews].
## „Die arische Göttin“
Zum Vergleich: Rund 190.000 Menschen registrierten sich im gesamten
September. Das mag auch daran liegen, dass die Frist am 9. Oktober abläuft.
Der ein oder andere von Swifts 112 Millionen Followern wird sicher auch
dabei sein.
Nicht weiter aufsehen erregen würde der Post, würde sich die 28-Jährige wie
so viele ihrer KollegInnen aus dem US-Showgeschäft regelmäßig politisch
äußern. Nur tat sie das bisher nicht. Selbst von der Alt-Right-Bewegung,
die die Sängerin immer wieder vereinnahmten und als „arische Göttin“ und
verkappten Nazi bezeichneten, distanzierte sie sich nicht öffentlich.
„In der Vergangenheit habe ich es vermieden, meine politischen Positionen
publik zu machen“, beginnt sie ihren Post. „Wegen einiger Ereignisse in
meinem Leben und in der Welt während der vergangenen zwei Jahre habe ich
meine Meinung dazu geändert.“
Klingt irgendwie bekannt, oder? Helene Fischer schrieb – ebenfalls auf
Instagram – ein paar Wochen zuvor Ähnliches: „Wir können und dürfen nicht
ausblenden, was zur Zeit in unserem Land passiert.“ Fischer beließ es zwar
bei allgemeinen Aussagen, bekannte sich aber immerhin zur
#wirsindmehr-Kampagne gegen Rechts.
## 25 Prozent weniger „terrific“
Mit ihrem ausführlichen Post nimmt Swift anders als andere US-Sängerinnen
in Kauf, die Missgunst einiger Fans auf sich zu ziehen. Da sie ursprünglich
aus der Country-Szene der Südstaaten kommt, sind viele ihrer AnhängerInnen
republikanisch. Darunter Präsident Donald Trump, der seiner Bewunderung für
Swift („Terrific!“, „Fantastic!“) gerne mal auf Twitter Ausdruck verlie…
Dass die so leicht nichts erschüttern kann, beweist seine bedachte Kritik
an ihr. Neigt er doch für gewöhnlich dazu, seine Gegner wüst zu
beschimpfen, fiel sein Statement über die Sängerin im wahrsten Sinne des
Wortes kalkuliert aus. „Ich mag Taylors Musik jetzt etwa 25 Prozent
weniger“, sagte er im Weißen Haus.
9 Oct 2018
## LINKS
[1] /Taylor-Swift/!t5021833
[2] https://www.buzzfeednews.com/article/claudiarosenbaum/taylor-swift-voter-re…
## AUTOREN
Leonie Gubela
## TAGS
Midterms
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Donald Trump
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