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# taz.de -- Stromausfälle in Venezuela: Das Licht ist aus, wir geh’n nach Ha…
> Noch immer leidet Venezuela unter wiederkehrenden Stromausfällen. Die
> Regierung erklärt arbeitsfreie Tage, um Chaos zu vermeiden.
Bild: Die meisten Geschäfte in Venezuelas Hauptstadt sind wegen des Stromausfa…
Caracas | taz In Venezuela waren auch am Dienstag wieder weite Teile des
Landes ohne Strom. In der Hauptstadt Caracas blieb die Metro auf der
Strecke, und überirdisch sorgten ausgefallene Ampeln für Verkehrschaos. Aus
mehr als der Hälfte der 23 Bundesstaaten werden stetig wiederkehrende
Stromausfälle gemeldet. Da die Regierung über Nacht einen schul- und
arbeitsfreien Tag verordnete, blieb das ganz große Chaos aus. Auch für
Mittwoch wurde schul- und arbeitsfrei angeordnet.
Als Grund gibt die [1][Regierung] einen Angriff auf das wichtigste
Wasserkraftwerk Guri im Süden des Landes an. „Es wurde eine der Leitungen
angegriffen, die von Guri kommen. Zur selben Zeit wurde es mit
elektromagnetischen Mitteln attackiert“, sagte Vizepräsidentin Delcy
Rodríguez. Guri versorgt etwa vier Fünftel der rund 30 Millionen
VenezolanerInnen mit Strom.
Der Schaden durch die neuerlichen Stromausfälle summiert sich zu den Folgen
des [2][Blackouts von Anfang März]. Auf rund eine Milliarde Dollar schätzt
der oppositionelle Abgeordnete und Ökonom José Guerra den Schaden, den
allein der siebentägige Blackout verursachte. Allein im Bundesstaat
Maracaibo wurden rund 300 Geschäfte geplündert, meldete Carlos Larrazàbal,
Vorsitzender der Handelskammer Fedecàmaras, und die Ordnungskräfte hätten
nicht eingegriffen.
Weiter verschärft hat sich auch die allgemeine Versorgungslage. Zwar
propagiert die Regierung noch immer das Angebot von subventionierten
Basisprodukten, doch die sind schon lange aus den Regalen verschwunden.
## Auf dem Schwarzmarkt geht nur Cash
Maritza Pereda hat schon mehrere Supermärkte in ihrem Viertel El Valle im
Süden von Caracas abgeklappert. Die 35-jährige Hausfrau ist auf der Suche
nach Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen. „Alles ist jetzt noch teurer
und die Qualität ist schlecht.“ Und das, obwohl gerade El Valle den Ruf
genießt, es gebe hier noch Grundnahrungsmittel zu Preisen, die es in den
anderen Vierteln längst nicht mehr gibt.
Kann man in den Supermärkten in der Regel mit der Bankkarte bezahlen, geht
beim Schwarzhandel nur Cash. „Am Bankautomaten gibt oft nur 100 oder 200
Bolívares, damit kann ich gerade noch die Bustickets bezahlen“, sagt
Pereda. Auch beim öffentlichen Nahverkehr mit den zahllosen kleinen Bussen
geht ohne Bargeld nichts.
Dass die Preise wieder angezogen haben, bestätigt auch José Luis, der mit
seinem Kleinlaster zwischen den andinen Bundesstaaten Táchira und Mérida an
der Grenze zu Kolumbien und der Hauptstadt pendelt. In Caracas versorgt er
seine drei Filialen mit Obst und Gemüse. „Vor dem Blackout sind die Preise
sogar kurzzeitig gefallen, aber jetzt ist alles noch komplizierter“, sagt
er. Auch, weil sich die Schmiergelder für das Passieren der zahlreichen
Polizei- und Militärkontrollen erhöht haben.
Übersetzung: Jürgen Vogt
27 Mar 2019
## LINKS
[1] /Erneuter-Stromausfall-in-Venezuela/!5582933
[2] /Streit-in-Venezuela-um-Energie-Blackout/!5579175
## AUTOREN
Oscar Torres
## TAGS
Venezuela
Nicolás Maduro
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Wassermangel
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