# taz.de -- Machtkampf in Venezuela: Russische „Hilfe“ für Maduro | |
> In Caracas sind zwei Militärjets aus Russland gelandet. An Bord sind auch | |
> 100 Soldaten. Das Regime Maduro erhöht den Druck auf die Opposition. | |
Bild: Rund 100 russische Soldaten sind in Caracas eingetroffen | |
BUENOS AIRES taz | Zwei russische Militärmaschinen in Venezuela sorgen für | |
Aufregung. Am Samstagnachmittag waren auf den internationalen Flughafen | |
Simón Bolívar bei Caracas zwei Maschinen der russischen Luftwaffe gelandet. | |
An Bord der Antonow 124 und der Ilyuschin II-62 waren rund 100 russische | |
Soldaten und eine rund 35 Tonnen schwere Ladung, die in großen, geschlossen | |
Boxen aus den Flugzeugen ausgeladen wurden. | |
Während sich das Regime von Staatschef Nicolás Maduro über den Vorgang | |
ausschweigt, hat die staatliche, russische Nachrichtenagentur Sputnik die | |
Ankunft der beiden Maschinen bestätigt. Das Ganze diene „der Einhaltung“ | |
von „militärtechnischen Verträgen“ und „hat nichts Mysteriöses“, so | |
Sputnik. Russlands Präsident Wladimir Putin ist neben China der wichtigste | |
Verbündete von Staatschef Nicolás Maduro. Genannt wird auch die mutmaßliche | |
Flugroute. Von Moskau sollen die beiden Maschinen zunächst nach Damaskus in | |
Syrien geflogen sein und nach einen Zwischenstopp in Dakar weiter nach | |
Venezuela. | |
Es ist das dritte Mal, dass in den vergangenen vier Monaten russische | |
Maschinen in Venezuela gelandet sind. Im Dezember hatte die Landung zweier | |
atomwaffenfähiger Langstreckenbomber vom Typ Tu-160 heftige internationale | |
Kritik ausgelöst. Die Bomber waren Teil eines gemeinsamen Militärmanövers | |
der russischen und venezolanischen Streitkräfte. | |
In friedlichen Zeiten hätte die Ankunft der beiden russischen Maschinen | |
wohl keine große Aufmerksamkeit erregt. Unter Hugo Chávez wurde Venezuela | |
zu einem Großeinkäufer russischer Kriegswaffen. Dass die 100 Militärs und | |
ihre mitgebrachte tonnenschwere Ladung schlicht der Wartung und | |
Instandsetzung des Arsenals aus Russland dient, ist denn auch eine | |
plausible Erklärung. | |
In Venezuela selbst wird die Ankunft der russischen Maschinen zwar von der | |
Opposition kritisiert, von der Bevölkerung aber kaum wahrgenommen. „Sie | |
sagen, die Streitkräfte würden die Souveränität verteidigen, und sie | |
bringen ausländische Soldaten“, twitterte der selbsternannte | |
Interimspräsident Juan Guaidó. | |
## Weitere Festnahmen angekündigt | |
Weitaus größere Ängste vor einer weiteren Verschärfung der Lage verursachte | |
Staatschef Nicolás Maduro mit seiner Rede am Samstag. „Der teuflischen | |
Marionette haben wir gerade einen Plan durchkreuzt, den er dirigiert hat, | |
um mich zu töten“, sagte Maduro und zielte damit auf Guaidó und seine | |
Partei Voluntad Popular. Für die kommenden Tage kündigte er ein hartes | |
Durchgreifen und weitere Festnahmen an. | |
[1][Spätestens seit der Verhaftung von Roberto Marrero], Guaidós Bürochef | |
und zugleich seine rechte Hand, am vergangenen Donnerstag durch den | |
Geheimdienst Servicio Bolivariano de Inteligencia (Sebin) wird deutlich, | |
dass sich die Regierung bei ihrem Vorgehen auf die Partei Voluntad Popular | |
konzentriert. Sie ist eine der radikalsten Oppositionsparteien. | |
Informationsminister Jorge Rodríguez verbreitet, die Führung der Voluntad | |
Popular habe eine terroristische Operation in Gang gesetzt. Parteigründer | |
Leopoldo López steht schon lange unter Hausarrest und Bürochef Roberto | |
Marrero sitzt im Gefängnis des Geheimdienstes. Dass dies auf die von Juan | |
Guaidó angekündigte „Operation Freiheit“ abzielt, ist offensichtlich. | |
Guaidó hatte eine landesweite Mobilisierung angekündigt, deren Zielort der | |
Präsidentenpalast Miraflores in Caracas ist. Am Wochenende rief er seine | |
Anhängerschaft auf, sich auf „die höchste Druckphase“ gegen Maduro | |
vorzubereiten. | |
25 Mar 2019 | |
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## AUTOREN | |
Jürgen Vogt | |
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