# taz.de -- Regierungskrise in Venezuela: Maduro will Kabinett umbauen | |
> Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro fordert alle seine Minister zum | |
> Rücktritt auf. Kontrahent Juan Guaidó mobilisiert unterdessen für den | |
> Marsch auf Caracas. | |
Bild: Ein Anhänger von Nicolás Maduro und dem Ex-Staatschef Hugo Chavez bei e… | |
Caracas dpa | Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro plant einen Umbau seines | |
Kabinetts. Maduro habe gefordert, dass alle Minister ihre Posten für eine | |
„tiefgreifende Umstrukturierung“ der Regierung des südamerikanischen | |
Staates aufgeben, schrieb seine Stellvertreterin Delcy Rodríguez am Sonntag | |
(Ortszeit) [1][auf Twitter]. So solle das Land vor jeglicher Bedrohung | |
geschützt werden. Wie genau die Änderungen des Kabinetts aussehen und ob | |
die mehr als 30 Minister tatsächlich ihre Rücktrittsgesuche einreichen | |
werden, blieb zunächst ungeklärt. | |
Zuletzt hatte Maduro im Juni vergangenen Jahres, kurz nach seiner | |
umstrittenen Wiederwahl als Präsident, die Besetzung einiger Posten | |
geändert und neue Ministerien ins Leben gerufen – große Änderungen blieben | |
dabei aus. Die Forderung Maduros an das Kabinett erfolgt nun inmitten einer | |
schweren politischen Krise und nach einem massiven Stromausfall, der den | |
Staat noch weiter ins Chaos gestürzt und tagelang lahmgelegt hatte. Seit | |
Ende Januar tobt in Venezuela der Machtkampf zwischen Maduro und dem selbst | |
ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó. | |
Guaidó besuchte am Sonntag den Bundesstaat Vargas. Das Volk müsse sich | |
organisieren, um Maduro zu entmachten, schrieb der Oppositionsführer | |
[2][auf Twitter]. Unterstützer Guaidós hielten am Wochenende in mehreren | |
Städten Demonstrationen ab. Der 35 Jahre alte Chef des entmachteten | |
venezolanischen Parlaments hatte zur „Operación Libertad“ (auf Deutsch | |
„Operation Freiheit“) und der Organisation der Bürger in Komitees | |
aufgerufen. Guaidó plant, mit einem Marsch auf den Präsidentenpalast in | |
Caracas Bewegung in den festgefahrenen Machtkampf mit Maduro zu bringen. | |
Ein Datum nannte er dafür bisher nicht. | |
Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten des Landes mit den | |
weltweit größten Ölreserven [3][erklärt]. Er sprach Staatschef Maduro die | |
Legitimation ab, weil dessen Wiederwahl im vergangenen Jahr nicht | |
demokratischen Standards entsprochen habe. Zahlreiche Regierungsgegner | |
durften damals nicht kandidieren, das größte Oppositionsbündnis | |
boykottierte die Wahl wegen unfairer Bedingungen. Zwar haben zahlreiche | |
Länder Guaidó bereits als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt, in | |
Venezuela selbst konnte er sich bislang aber noch nicht durchsetzen. Vor | |
allem das mächtige Militär hält weiterhin zu Maduro. | |
Für den jüngsten Kollaps der Energieversorgung machte der Linksnationalist | |
Maduro einen angeblich von der Opposition und den USA geplanten | |
Cyberangriff verantwortlich. Die Regierungsgegner sehen den Grund hingegen | |
in verschleppten Investitionen, Korruption und mangelhafter Wartung der | |
Anlagen. | |
18 Mar 2019 | |
## LINKS | |
[1] https://twitter.com/DrodriguezVen/status/1107367094470041600 | |
[2] https://twitter.com/jguaido/status/1107367338876289025 | |
[3] /Venezuelas-Oppositionschef-Juan-Guaido/!5567999 | |
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