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# taz.de -- Sorge vor Tod von Alexei Nawalny: USA drohen mit „Konsequenzen“
> Die USA fordern Moskau auf, den hungerstreikenden Putingegner Nawalny
> nicht leichtfertig sterben zu lassen. Ärzte warnen inzwischen vor einem
> Herzstillstand.
Bild: Polizisten bewachen das Straflager IK-2 in Pokrov mit dem inhaftierten Kr…
Washington afp | Angesichts der Gesundheitsprobleme des inhaftierten
Kreml-Kritikers Alexei Nawalny drohen die USA der Regierung in Moskau mit
„Konsequenzen“, falls der 44-Jährige stirbt. Es gebe verschiedene mögliche
Maßnahmen, warnte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe
Biden, Jake Sullivan, am Sonntag im Fernsehsender CNN.
Zuvor hatten Nawalnys Ärzte angesichts seines sich verschlechternden
Gesundheitszustandes vor einem Herzstillstand gewarnt.
Sullivan nannte zunächst keine spezifischen möglichen Maßnahmen. „Aber wir
haben klargemacht, dass es Konsequenzen geben wird, wenn Nawalny stirbt“.
Zuvor hatten sich bereits Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und sein
französischer Kollege Le Drian besorgt geäußert. Maas forderte in der
Bild-Zeitung sofortige „adäquate medizinische Behandlung“, Le Drian schloss
beim Sender France 3 auch neue Sanktionen nicht aus.
## Seine Ärzte fordern Zugang zu Nawalny
Der Kreml-Kritiker will mit einem [1][Hungerstreik] erreichen, dass ihm
eine angemessene medizinische Versorgung gewährt wird. Zuletzt klagte er
über heftige Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen.
Am Samstag forderten seine persönliche Ärztin Anastasia Wasiljewa und drei
ihrer Kollegen, darunter ein Herz-Spezialist, Zugang zu dem Inhaftierten.
Wegen kritischer Kaliumwerte drohten dem 44-Jährigen „jede Minute“ eine
eingeschränkte Nierenfunktion sowie ernsthafte Herzrhythmusprobleme,
erklärten sie.
Gewöhnlich erfordere ein Kaliumwert von mehr als 6,0 eine umgehende
Behandlung, erklärten die Ärzte. Nawalnys Wert liege bei 7,1. Ihr Brief an
die russische Gefängnisbehörde wurde am Samstag auf Wasiljewas
Twitter-Konto veröffentlicht.
Seine Unterstützer haben für Mittwoch zu neuen Demonstrationen zur Rettung
„seines Lebens“ aufgerufen. „Es ist Zeit zu handeln“, schrieb der
Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow am Sonntag auf Facebook. Es gehe nicht mehr
nur um die Freiheit des Oppositionellen, sondern „um sein Leben“.
## Demonstrationen zu Putins Rede zur Lage der Nation geplant
Die Demonstrationen sollen am Mittwoch um 19.00 Uhr Ortszeit stattfinden.
Das ist auch der Tag, an dem Präsident Wladimir Putin eine Rede zur Lage
der Nation halten will.
Wolkow schrieb, es könne zu einer entscheidenden Auseinandersetzung gegen
das „absolut Böse“ kommen. Möglicherweise sei es eine der letzten
Oppositions-Demonstrationen in den kommenden Jahren. Bei landesweiten
Solidaritäts-Kundgebungen für Nawalny waren im Januar und Februar mehr als
11.000 Menschen festgenommen worden.
Nawalny hatte im vergangenen August einen Anschlag mit dem Nervenkampfstoff
Nowitschok überlebt. Nach dem Anschlag, für den er den Kreml verantwortlich
macht, wurde er nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité
behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde er
festgenommen und zu Straflager verurteilt.
18 Apr 2021
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