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# taz.de -- Schwerer Anschlag in Niger: Mehr als 70 Tote
> In Niger haben Bewaffnete mindestens 70 Menschen getötet. Der
> Innenminister bezeichnet die Angreifer als Dschihadisten, es handele sich
> um eine Vergeltungstat.
Bild: Bewaffnete Polizisten in Nigers Hauptstadt Niamey im Oktober 2019
Niamey/Bamako dpa | In dem von Terror heimgesuchten westafrikanischen Land
Niger haben Bewaffnete mindestens 70 Menschen getötet und mehr als 20
weitere verletzt. Das sagte Innenminister Alkache Alhada am Sonntag. Alhada
bezeichnete die Angreifer als [1][Dschihadisten]. Im Niger und den anderen
Ländern dieser Region sind etliche Terrorgruppen aktiv, die Al-Kaida oder
dem [2][Islamischen Staat (IS)] die Treue geschworen haben.
Der Überfall ereignete sich am Samstag nahe der Grenze zu Mali in den
Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye. Der Angriff soll eine Vergeltung für
die Ermordung von zwei Kämpfern durch Dorfbewohner gewesen sein, sagte der
Innenminister. Junge Leute der beiden Dörfer hatten demnach versucht, in
dem umkämpften Gebiet eine Selbstverteidigungsgruppe zu bilden. Es wird
angenommen, dass die bewaffneten Männer auf Motorrädern aus dem
benachbarten Mali gekommen sind. Die nigrischen Behörden verfolgten sie,
sagte der Innenminister.
Der Niger ist eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische
Migranten, die über das Mittelmeer die EU erreichen wollen. Zusammen mit
Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist der Niger Teil der
G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will.
Die Regierung hat in den wüstenhaften Weiten außerhalb der Städte wenig
Kontrolle, was nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle
Netzwerke ausnutzen. In den vergangenen Jahren hatte Europa Druck auf die
nigrische Regierung ausgeübt, den Menschenschmuggel einzudämmen. Zudem gilt
der Niger als wichtiger Partner der EU im Kampf gegen Terrorismus in der
Sahelzone.
## In Mali sterben erneut französische Soldaten
Im Niger waren am selben Tag die vorläufigen Ergebnisse der Präsidenten-
und Parlamentswahlen bekanntgegeben worden. Staatschef Mahamadou Issoufou
wird, wie von der Verfassung vorgesehen, den Posten nach seinen zwei
Amtszeiten abgeben.
Ein Verbündeter des ausscheidenden Präsidenten, der ehemalige Außenminister
Mohamed Bazoum, trat für die Regierungspartei PNDS an und erhielt 39,6
Prozent der Stimmen. Ebenso wie der stärkste Oppositionskandidat Mahamane
Ousmane (16,9 Prozent) erreichte er jedoch nicht die nötige
Stimmenmehrheit, weshalb eine Stichwahl am 22. Februar nötig wird.
Bei einem weiteren [3][Angriff im Nachbarland Mali] kamen ebenfalls am
Samstag zwei französische Soldaten ums Leben. Ein dritter wurde verletzt,
als ein Sprengsatz unter ihrem Fahrzeug explodierte, wie der Élyséepalast
in Paris mitteilte. Der Vorfall ereignete sich demnach bei einer
Aufklärungsfahrt in der östlichen Region Menaka. Bereits am Montag waren in
Mali drei französische Soldaten ums Leben gekommen, als ein improvisierter
Sprengsatz unter ihrem gepanzerten Fahrzeug hochging.
3 Jan 2021
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Schwerpunkt Islamistischer Terror
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