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# taz.de -- Schulbau in Berlin: „So schnell waren wir noch nie“
> Berlin fehlen Schulplätze. Der Bezirk Lichtenberg ist besonders
> betroffen. Schulstadtrat Nünthel (CDU) erklärt, was zu tun bleibt.
Bild: Ewige Baustelle: Schulbau in Berlin
taz: Herr Nünthel, laut Berechnungen der Bildungsverwaltung könnten im
nächsten Schuljahr mehr als 20.000 Schulplätze fehlen. Ihr Bezirk ist
demnach einer der besonders Betroffenen, dort sind es allein 1.800
Grundschulplätze. Warum? Die Schülerzahlprognosen sind seit Langem bekannt,
und der Schulbau ist mit 5,5 Milliarden Euro das wichtigste
Investitionsprojekt von Rot-Rot-Grün …
Wilfried Nünthel: Da frage ich zurück: Wie wird denn in Berlin gebaut? Ich
brauche Grundstücke, die [1][Grundstücke müssen verfügbar für Schulbauten]
sein. Die Bauplanung muss durchs Abgeordnetenhaus, und wenn dann doch noch
mal etwas teurer wird, muss nachjustiert werden und die Planung muss wieder
durchs Parlament …
Seit 2017 ist dieses Verfahren vereinfacht worden.
Deshalb sind wir ja inzwischen auch bei nur noch 5 bis 6 Jahren Bauzeit für
die neuen Schulen. Das waren mal 10 Jahre, insofern ist das schon mal eine
Leistung. Wir haben aber inzwischen auch ein [2][neues Musterraumprogramm]
für Schulen, das vielerorts eine Anpassung von Planungsunterlagen
erfordert. Erst dann kann ich über die Vergabe an Baufirmen reden, die im
Übrigen auch sehr gut ausgelastet sind. Ja, das Geld für Schulbau ist in
der Investitionsplanung abgebildet. Aber das heißt nicht, dass deshalb die
Schulgebäude vom Himmel fallen.
Bei fünf Jahren Bauzeit ist von der 2017 gestarteten Schulbauoffensive also
natürlich noch vieles unfertig?
Wir haben hier im Bezirk innerhalb von drei Jahren zwei Schul-Schnellbauten
schlüsselfertig gebaut, so schnell waren wir noch nie. Ein Gebäude in der
Konrad-Wolf-Straße wird am Wochenende in Betrieb genommen, ein anderes in
der Sewanstraße folgt im Frühjahr. Und wir sanieren gerade auch noch drei
Bestandsgebäude.
Was ist in Ihrem Bezirk realistisch möglich von den „Sofortmaßnahmen“, die
Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) vorschweben: Mehr Kinder pro Klasse,
Umbaumaßnahmen, Flüchtlingsunterkünfte zu Schulen?
Das haben wir größtenteils alles schon hinter uns. Uns ist ja nicht
verborgen geblieben, dass wir handeln müssen. Wir haben viel mit den
sogenannten [3][Modularen Ergänzungsbauten] geschafft. Aber irgendwann habe
ich keine Schulhöfe mehr, auf die ich noch ein Gebäude mit Klassenräumen
stellen kann.
Also, was bleibt da noch?
Wie gesagt, wir haben eine Menge gemacht. Jeder Schüler hat einen Platz in
diesem Jahr.
Und im kommenden Jahr?
Wir reaktivieren Schulgebäude. Wir klären weitere Flächen im Landesbesitz
für temporäre Schulgebäude, also Container mit einer Standzeit von fünf bis
zehn Jahren. Die Schulentwicklungsplanung wird aktualisiert. Aber das
heißt, dass Grundschulen, die für drei erste Klassen gebaut sind, mit
viereinhalb Klassenstärken ausgelastet sein werden. Also Doppelnutzung von
Klassenräumen als Horträume etwa. Kleingruppenarbeit ist da natürlich nicht
immer möglich. Aber alle Maßnahmen zusammen machen den Unterschied.
6 Aug 2019
## LINKS
[1] /Streit-um-landeseigene-Grundstuecke/!5534864
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[3] /Neue-Turbo-Schulbauten-vorgestellt/!5465092
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Sandra Scheeres
Schule
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Schwerpunkt Fridays For Future
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Gemeingut in BürgerInnenhand
Sandra Scheeres
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