# taz.de -- Regierung und Opposition in Venezuela: Dialog soll wieder starten | |
> Die venezolanische Regierung und die Opposition nehmen am Wochenende | |
> wieder Gespräche auf. Gesucht wird ein gemeinsamer Weg aus der Krise. | |
Bild: Norwegen vermittelt erneut zwischen Venezuelas Regierung und der Oppositi… | |
BERLIN/CARACAS/MEXIKO-STADT epd/ap | Regierung und Opposition in Venezuela | |
wollen die vor mehr als einem Jahr auf Eis gelegten Verhandlungen wieder | |
aufnehmen. Die Gespräche unter Vermittlung von Kolumbien, Argentinien, | |
Frankreich und Norwegen sollen am Samstag in Mexiko-Stadt beginnen. | |
Themen sind unter anderem die gravierende humanitäre Krise und die | |
Abhaltung von Wahlen. Der Dialog zwischen der Regierung von [1][Nicolás | |
Maduro] und der [2][Opposition] begann im September 2021 in Mexiko, wurde | |
jedoch bereits im Oktober desselben Jahres ausgesetzt. | |
Die venezolanische Opposition strebt bei den Gesprächen die Durchsetzung | |
freier Präsidentschaftswahlen 2024 an, die von unabhängigen internationalen | |
Beobachtern begleitet werden. Bei seinem Antrittsbesuch vor ein paar Wochen | |
in Venezuela hatte auch der kolumbianische Präsident Gustavo Petro von | |
seinem sozialistischen Amtskollegen Maduro Garantien für die Opposition bei | |
kommenden Wahlen gefordert. | |
Die venezolanische Regierung möchte bei den Verhandlungen erreichen, dass | |
[3][die Sanktionen] aufgehoben werden und die Blockade humanitärer | |
Hilfsprogramme beendet wird. Vertreter Maduros und der Opposition, | |
einschließlich einer von den USA unterstützten und von dem | |
Interimspräsidenten von Venezuela seit 2019 [4][Juan Guaidó] angeführten | |
Fraktion, sollten voraussichtlich auch über eine Ausweitung der | |
US-Erlaubnis für den Ölgiganten Chevron sprechen, in Venezuela zu | |
operieren. | |
## Krise führte bereits zu Wegzug | |
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begrüßte die Ankündigung als | |
„wunderbare Nachricht“. Zuletzt hatten sich Petro, Macron und Argentiniens | |
Staatschef Alberto Fernández getroffen, um über eine Wiederaufnahme des | |
Dialogs zu beraten. Eingebunden war auch Norwegen, das bereits bei den | |
Friedensgesprächen in Kolumbien eine entscheidende Rolle spielte. | |
Venezuela leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen | |
der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie | |
staatlicher Repression haben inzwischen [5][rund sechs Millionen | |
Venezolanerinnen und Venezolaner ihre Heimat verlassen]. | |
25 Nov 2022 | |
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