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# taz.de -- Projekte im ländlichen Raum: Gut leben auf dem Land
> Das Magazin „Land“ stellt Projekte für das gute Leben auf dem Land vor.
> Es geht dabei um die harte Arbeit und die Menschen hinter den Projekten.
Bild: Vernetzung statt Vereinzelung für das gute Leben auf dem Land
LandLust, Landleben, LandIDEE, Mein schönes Land – Magazine, die die
Sehnsucht nach Natur und Beschaulichkeit wecken, gibt es viele, meist
verlegerische Erfolgskonzepte mit netten Familien zwischen rosa blühenden
Wiesen, mit Kochrezepten und Bauanleitungen.
Ganz anders das [1][Magazin Land], herausgegeben vom [2][Thünen-Institut
für Regionalentwicklung.] Hier geht es um die harte Arbeit, die es
bedeutet, [3][neue Projekte im ländlichen Raum] umzusetzen, und um die
Menschen, die sich dafür engagieren: Projekte wie die Bürgerbühne in
Buckow, die Werkstatt des Maschinenbaumeisters, der mit Jugendlichen in
Schweina alte Mopeds aufmöbelt oder das Bündnis Zukunft Oberlausitz, das
sich für die Nutzung leerstehender Gebäude dort einsetzt.
Dabei kann das Magazin bei Layout und Fotografie durchaus mit den
Hochglanzlandprodukten mithalten, doch es ist inhaltlich innovativ und
gesellschaftlich engagiert. Es stellt Macher*innen vor, die vor Ort in
Dörfern und Kleinstädten aktiv Projekte umsetzen oder Vereine am Leben
erhalten. Die sich für Klimawandel und Ernährung interessieren. Leute, die
Anregungen suchen, sich vernetzen wollen.
Seit 2011 begleitet das Thünen-Institut Projekte im ländlichen Raum
Ostdeutschlands. Die Wahrnehmung des Soziologen und Institutsmitarbeiters
Andreas Willisch steht in krassem Gegensatz dazu, wie öffentlich über den
ländlichen Raum Ostdeutschlands gesprochen wird: „Also diese Düsternis,
dass es da nur noch ältere Menschen geben soll, Rechte und versprengte
Nazis“, erläutert Willisch, „die gibt es auch. Aber wir wollen die anderen
zeigen, die jeden Tag Veränderung tragen und Demokratie lebendig halten.“
Die wenigsten Aktivisten kämen aus den großen Städten. „In den zehn Jahren,
seit wir die Projekte begleiten, sehen wir, dass sie vor allem von Leuten
von vor Ort getragen werden“, sagt Willisch. Was die Macherinnen fast alle
gemeinsam haben: „Alle waren unterwegs, haben die Welt, die Gesellschaft
von einer anderen Seite gesehen. Das Unterwegssein bringen sie alle mit“,
sagt Willisch.
Interessant werden die Projekte immer dann, wenn sie sich auf das Dorf, die
Region einlassen. „Einlassen schafft Konflikte, aber auch Verbindung. Aus
dieser Melange entsteht diese Kreativität. Und die wollen wir zeigen“, so
Willisch. Viele Projekte gehören zu den [4][Neulandgewinnern] „Es müsste
eigentlich Neulandgewinnerinnen heißen, denn zwei Drittel sind Frauen“,
meint Willisch.
Neulandgewinner, das ist ein Programm der Robert-Bosch-Stiftung, 2012
gestartet, vom Thünen-Institut konzipiert und weiterentwickelt. Alle zwei
Jahre werden aus etwa 300 Bewerbungen 20 ausgewählt, die finanzielle
Förderung bekommen.
Die geförderten Projekte wiederum verändern die ländliche Gesellschaft. Die
Menschen, die sich dort engagieren, mischen sich ein. „Mit einem
politischen Selbstverständnis, das ganz praktische Dinge besser machen
will. Es geht um Mobilität, um Ernährung, Grundbesitz.“ Die Macherinnen
wüssten, „wo es klemmt“, und suchten nach kreativen Lösungen, sagt
Willisch. „Es gelingt nicht immer, aber an Ideen mangelt es nicht. Deshalb
heißt unsere Plattform [5][Landlebtdoch].“
18 Jan 2022
## LINKS
[1] https://landlebtdoch.de/magazin/
[2] https://www.thuenen-institut.de/
[3] https://neulandgewinner.de/projektuebersicht.html
[4] https://neulandgewinner.de/
[5] https://landlebtdoch.de/
## AUTOREN
Edith Kresta
## TAGS
Landleben
Dorf
Schwerpunkt Stadtland
Nachhaltigkeit
Schwerpunkt Stadtland
Stadt-Land-Gefälle
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