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# taz.de -- Neues schwarzes Loch entdeckt: Massig!
> In der Milchstraße wurde ein neues schwarzes Loch entdeckt. „Gaia BH3“
> hat die 33-fache Masse unserer Sonne. Damit ist es noch nicht mal
> Spitzenreiter.
Bild: Umgebung von Gaia BH3, dem massereichsten stellaren schwarzen Loch in uns…
Garching afp | Astronom*innen haben ein neues sehr massereiches
[1][schwarzes Loch] in der Milchstraße entdeckt. Wie die Europäische
Südsternwarte ESO am Dienstag in Garching mitteilte, hat es etwa die
33-fache Masse der Sonne und befindet sich mit einer Entfernung von „nur“
2.000 Lichtjahren nach kosmischen Maßstäben extrem nah an der Erde.
Das auf den Namen „Gaia BH3“ getaufte Objekt im Sternbild Aquila ist
demnach das massereichste bisher bekannte schwarze Loch in unserer
Heimatgalaxie, das durch den Kollaps eines Sterns entstand. Der bisherige
Spitzenwert, der beobachtet wurde, lag bei lediglich rund 21 Sonnenmassen.
Das massereichste schwarze Loch der [2][Milchstraße] ist „Gaia BH3“ aber
bei weitem nicht. Schon länger ist bekannt, dass sich in der Mitte unserer
Galaxie mit dem Monstrum „[3][Sagittarius A*]“ ein supermassereiches
schwarzes Loch, das sogar vier Millionen Mal so viel wiegt wie die Sonne,
befindet. Dieses entstand allerdings nicht durch den Kollaps eines
sterbenden alten Sterns.
Entdeckt wurde das neue schwarze Loch laut ESO durch die 2013 gestartete
Raumsonde „Gaia“ der europäischen Weltraumbehörde ESA, die sich durch die
Milchstraße bewegt und diese mit einem Bordobservatorium kartografiert. Es
fiel auf, weil es seinen Begleitstern durch seine immense Masse und die
daraus folgende Anziehungskraft in eine Art Taumelbewegung versetzt.
## „Ein massereiches schwarzes Loch, das in der Nähe lauert“
Wissenschaftler*innen nutzten anschließend ein extrem leistungsfähiges
Großteleskop der ESO in Chile und weitere erdgestützte Observatorien, um
die Entdeckung zu bestätigen und die Masse von „Gaia BH3“ genauer zu
berechnen. Es kommt demnach auf die 33-fache Masse der Sonne.
„Niemand hat damit gerechnet, ein massereiches schwarzes Loch zu finden,
das in der Nähe lauert und bisher unentdeckt geblieben ist“, erklärte der
Astrom Pasquale Panuz vom Observatoire de Paris, das zum französischen
Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung gehört. Er leitete die
Datenanalyse, die nun in der Fachzeitschrift „Astronomy & Astrophysics“
veröffentlicht wurde. Es sei eine einmalige Entdeckung.
Ähnlich massereiche stellare schwarze Löcher fanden Astronom*innen
bereits außerhalb der Milchstraße in anderen Galaxien. Sie vermuten, dass
diese Objekte aus dem Kollaps von sogenannten metallarmen Sternen
entstehen. Diese enthalten nur wenige chemische Elemente, die schwerer sind
als Wasserstoff und Helium. Die These ist, dass sie im Laufe ihres Lebens
weniger Masse verlieren als andere Sterne. Wenn sie letztlich kollabieren,
entstehen dann sehr massereiche schwarze Löcher.
Hinweise darauf fanden sich laut ESO auch in bei der Untersuchung von „Gaia
BH3“ und seinem Begleitstern. Spektralanalysen enthüllten, dass der
Begleitstern sehr metallarm ist. Da Doppelsternpaare dazu neigen, sehr
ähnliche Eigenschaften aufzuweisen, nehmen die Forscher*innen an, dass
auch der Stern, der zu dem schwarzen Loch kollabierte, ebenfalls metallarm
war.
Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge das Very Large Telescope
der ESO in der Atacama-Wüste in Chile genutzt. Es besteht aus vier
einzelnen Telekospen, die zusammengeschaltet werden können. Die ESO ist
eine Forschungsgemeinschaft, zu der 16 europäische Staaten
zusammengeschlossen sind. Es betreibt noch weitere Observatorien und
kooperiert mit Forschungspartner*innen aus der ganzen Welt.
16 Apr 2024
## LINKS
[1] /Astrophysiker-ueber-Weltraumforschung/!5948806
[2] /Plan-fuer-Riesenteleskop-in-Chile/!5983741
[3] /Projekt-Event-Horizon-Telescope/!5587067
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