| # taz.de -- Kommentar zur Hebammenausbildung: Geburtshilfe aufwerten | |
| > Ein eigener Studiengang ist nur eine Voraussetzung unter vielen dafür, | |
| > dass der Beruf nicht ausstirbt. Hebammen arbeiten in Kliniken unter | |
| > unzumutbaren Bedingungen. | |
| Bild: Eine Hebamme vermisst ein wenige Minuten altes Baby. | |
| BREMEN taz | Gut, dass es in Bremen einen Hebammen-Studiengang geben wird – | |
| er ist eine der Voraussetzungen dafür, dass es genug Fachkräfte geben wird, | |
| die Familien in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleiten. | |
| Es braucht aber mehr, um den Beruf vor dem Aussterben zu bewahren. Ungelöst | |
| ist nach wie vor das Problem der hohen Haftpflichtversicherung für | |
| Hebammen, die freiberuflich Geburten begleiten. Das lohnt sich nur, wenn | |
| sie Vollzeit oder mehr arbeiten – wegen der vielen Nachtdienste ist das | |
| nicht auf Dauer zu schaffen. | |
| [1][Auf dem Land gibt es deswegen kaum noch Wochenbett-Hebammen]. Allein | |
| von Vor- und Nachsorge können Hebammen nur in Städten mit ihren kurzen | |
| Wegen leben. | |
| Doch Hebammenmangel gibt es mittlerweile auch hier. In Bremen schloss von | |
| Freitag auf Samstag der Kreißsaal des Sankt-Joseph-Stifts, weil zu viele | |
| Stellen unbesetzt sind. Dabei kündigen Hebammen in den Kliniken nicht wegen | |
| eines zu geringen Verdienstes. Sondern weil sie zu viele Geburten | |
| gleichzeitig betreuen müssen und selten so, dass die Frauen [2][eine gute | |
| selbstbestimmte Geburt] erleben. | |
| Der schlechte Personalschlüssel liegt am geringen Stellenwert, den unsere | |
| Gesellschaft natürlichen Geburten gibt. Hauptsache draußen, ist das Motto – | |
| und so werden sie von den Kassen vergütet. | |
| Solange sich an diesen Bedingungen nichts ändert, kann man noch so viele | |
| Studentinnen ausbilden: Als Hebamme werden die wenigsten lange arbeiten. | |
| 26 Feb 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eiken Bruhn | |
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