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# taz.de -- Kidical Mass in Berlin: Auch Kinder machen Masse
> Bei einem Aktionswochenende der „Kidical Mass“ werden wieder tausende
> radfahrende Kinder und ihre Eltern den Autoverkehr verdrängen.
Bild: Radfahren soll keine Mutprobe sein: Bei der Kidical Mass im September 2022
Vor sechs Jahren war es erstmals soweit: Radfahrende Kinder und ihre Eltern
beanspruchten in Berlin ein paar Stunden lang die gesamte Straße für sich.
Die Aktion, die in verschiedenen Kiezen stattfand, bekam den altersgemäßen
Namen „Kidical Mass“ – in Anlehnung an die freitäglichen Fahrradkorsos
namens „Critical Mass“. Im Unterschied zu diesen war die Kidical Mass immer
als Demonstration angemeldet, als Werbung für eine Stadt, in der auch die
jüngsten VerkehrsteilnehmerInnen sicher unterwegs sein können.
Die Idee [1][ist seitdem deutschlandweit gewachsen], mittlerweile gibt es
ganze Aktionswochenenden. [2][So auch an diesem Samstag und Sonntag], wenn
insgesamt 14 Touren in fast allen Bezirken starten. Unter anderem geht es
am Samstag ab 14 Uhr vom Neptunbrunnen am Roten Rathaus durchs
Brandenburger Tor nach Moabit oder vom Frankfurter Tor bis zur
Jannowitzbrücke und dann zum Lausitzer Platz in Kreuzberg. Am Sonntag
treffen sich vier Touren, die in Steglitz, Kreuzberg, Tempelhof und
Schöneberg abfahren, an der Jugendverkehrsschule am Sachsendamm, um von
dort zum Tempelhofer Feld zu fahren, wo auch die Fahrradmesse VeloBerlin
stattfindet.
Schon im vergangenen Jahr hatte es zwei bundesweite
Kidical-Mass-Wochenenden im Mai und im September gegeben, damals zählten
die VeranstalterInnen insgesamt rund 90.000 Teilnehmende. Hinter dem Aufruf
steht dieses Jahr als Koordinatorin die „Kidical Mass Köln“. Unterstützt
und organisiert werden die Aktivitäten von den Vereinen ADFC, Campact,
Changing Cities, Radkomm und VCD sowie mehr als 150 lokalen und regionalen
Initiativen.
## Jahrelange Forderungen
In Charlottenburg-Wilmersdorf bricht die Kidical Mass am Samstag um 15 Uhr
vom Stuttgarter Platz am S-Bahnhof Charlottenburg zu einer Rundtour auf.
Mitorganisator Sascha Broy, der für das Netzwerk Fahrradfreundliches
Charlottenburg-Wilmersdorf spricht, rechnet je nach Wetter mit mehreren
hundert TeilnehmerInnen. Die Route führe unter anderem über die
Kaiser-Friedrich-Straße: „Für die fordern wir seit Jahren sichere Radwege�…
so Broy, der Bezirk zögere das Projekt aber immer wieder heraus und habe
zuletzt entschieden, stattdessen die Radinfrastruktur auf der
Ost-West-Verbindung Berliner Straße – Grunewaldstraße zu verbessern.
Das sei im Prinzip gut, sagt Broy, „aber nach der Anlage der Radspuren auf
der Kantstraße wäre eine sichere Nord-Süd-Verbindung wichtiger“. Ihm
zufolge bringen immer noch viel zu viele Eltern ihre Kinder mit dem
„Elterntaxi“ zur Schule – wegen der vermeintlichen Sicherheit, aber auch
weil Radfahren auf dem Gehweg, wie es für Kinder bis 10 Jahren Vorschrift
ist, viel zu lange dauert: „An jeder Kreuzung müssen sie anhalten und
gucken, weil die Sichtbeziehungen zum parallelen Autoverkehr schlecht sind.
Auf einer geschützten Radspur oder einer Fahrradstraße ist das anders, da
sind dann auch Strecken von fünf Kilometern locker zu bewältigen.“
4 May 2023
## LINKS
[1] /Kidical-Mass-in-Bremen/!5801740
[2] https://www.adfc.de/artikel/kidical-mass-berlin-mai-2023
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Radverkehr
Kinder
Mobilitätswende
Verkehrswende
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Karneval der Kulturen
Critical Mass
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