# taz.de -- Japan vollstreckt Todesstrafe: Mitglieder der „Aum“-Sekte gehä… | |
> Drei Wochen nach ihrem Anführer wurden die letzten sechs Attentäter | |
> hingerichtet. Sie hatten vor 23 Jahren einen Giftgasanschlag auf die | |
> U-Bahn in Tokio verübt. | |
Bild: In Erwartung des Weltuntergangs horteten die Sektenmitglieder Waffen | |
TOKIO ap | Gut drei Wochen nach der Hinrichtung des Anführers der | |
Weltuntergangssekte „Aum Shinrikyo“ sind in Japan seine letzten | |
[1][verurteilten Anhänger gehängt worden]. Justizministerin Yoko Kamikawa | |
sagte, die sechs Männer seien am Donnerstagmorgen exekutiert worden. | |
Sektenführer Shoko Asahara und sechs weitere Anhänger waren bereits am 6. | |
Juli hingerichtet worden. | |
Asahara war der Drahtzieher hinter einem Giftgasanschlag auf die Tokioter | |
U-Bahn vor mehr als 23 Jahren. Bei dem Angriff im März 1995 zerstachen | |
Asaharas Gefolgsleute in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin, um das | |
tödliche Nervengas freizusetzen. 13 Menschen kamen um, mehr als 6.000 | |
weitere wurden verletzt. Die Attacke schreckte Japan auf, das sich selbst | |
als relativ sicher vor städtischem Terrorismus gesehen hatte. | |
Ministerin Kamikawa sagte, der Terrorangriff habe damals gar Menschen im | |
Ausland Angst gemacht. Am Donnerstag sagte sie, die sechs Hingerichteten | |
hätten mit Asahara und anderen Sektenmitgliedern zusammengearbeitet, um | |
systematisch beispiellose Verbrechen auszuüben. Dies dürfe sich nie | |
wiederholen. | |
Im Zentrum der Lehre der 1984 gegründeten Sekte „Aum Shinrikyo“ stand eine | |
angebliche Apokalypse, die in einer Konfrontation mit der Regierung münden | |
würde. In Erwartung des vermeintlichen Weltuntergangs hortete die Gruppe | |
ein Arsenal an chemischen, biologischen und konventionellen Waffen. Die | |
Zahl der Mitglieder lag nach eigenen Angaben damals bei 10.000 in Japan und | |
30.000 in Russland. Auch wenn sich „Aum Shinrikyo“ aufgelöst hat, folgen | |
noch rund 2.000 Menschen in Splittergruppen den Ritualen der Sekte. Sie | |
werden von den Behörden beobachtet. | |
26 Jul 2018 | |
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