# taz.de -- Impfprivilegien in Israel: Einlass nur mit „Grünem Pass“ | |
> Netanjahus Strategie funktioniert: Ausreichende Impfdosen und Privilegien | |
> für Geimpfte. Deutschland könnte sich ein Beispiel nehmen. | |
Bild: Petah Tikva, Israel: Premier Netanjahu besucht ein wiedereröffnetes Fitn… | |
Israel und in diesem Fall tatsächlich auch der in vielerlei Hinsicht so | |
kritikwürdige Regierungschef Benjamin Netanjahu machen uns vor, wie es | |
geht: Anfangs ganz viele Impfdosen, egal zu welchem Preis, kaufen, sie mit | |
größtmöglicher Geschwindigkeit verimpfen, um dann so rasch wie möglich zur | |
Normalität zurückzukehren. Der jüdische Staat hält nach wie vor den | |
[1][Impfweltrekord] und beendet kaum zwei Monate nach dem Impfstart den | |
Lockdown. Beinahe. Alles ist wieder offen – allerdings nicht für alle. | |
Ein [2][Grüner Pass], der auch per App aufs Handy geladen werden kann, | |
öffnet einzig Geimpften sowie Genesenen die Türen zu Gotteshäusern, | |
Schwimmbädern, Sportstudios und Hotels. ImpfgegnerInnen müssen leider | |
draußen bleiben. Das ist fair, weil ausreichend Impfstoff zur Verfügung | |
steht. In Deutschland Privilegien zu erteilen ist aktuell hingegen | |
verfrüht. Solange es an Impfstoff mangelt, ist es keine individuelle | |
Entscheidung, ob ich geimpft bin oder nicht. | |
Eine Bevorzugung Geimpfter wäre doppelt ungerecht. Darüber nachzudenken | |
sollte hingegen auch hierzulande schon möglich sein. Denn je mehr sie | |
werden, desto lauter werden die Geimpften ihren Unmut darüber kundtun, dass | |
sie unverändert wie potenziell Virenverbreitende behandelt und in ihren | |
Grundrechten eingeschränkt werden. Eine neue Studie – auch hier ist Israel | |
Vorreiter – zeigt, dass [3][das Produkt der Firmen Biontech und Pfizer zu | |
fast 90 Prozent auch die Übertragung des Virus verhindert]. | |
In Israel wird überwiegend mit dem Biontech-Stoff geimpft, man macht aber | |
auch für die, die eine Moderna-Dosis gespritzt bekommen haben, keinen | |
Unterschied bei dem Grünen Pass. Alles andere wäre komplett | |
kontraproduktiv. Niemand würde sich noch mit anderen Stoffen impfen lassen | |
wollen als mit denen, die nachweislich auch eine Virenübertragung | |
verhindern. In Deutschland ernüchtern die aktuell erneut steigenden | |
Infektionszahlen. | |
Lockerungen und eventuelle Privilegien für Geimpfte bleiben Fragen von | |
morgen. Eine Unterscheidung zwischen Geimpften, Genesenen und allen anderen | |
wird, wenn überhaupt, nur im öffentlichen Raum machbar sein. Der private | |
Handel darf nach Ende des Lockdowns selbst entscheiden, wen er zu seinen | |
KundInnen zählt, und wird nach so langer Durststrecke höchstwahrscheinlich | |
niemanden freiwillig wegschicken. | |
Wenn aber der Staat entscheidet, dass Geimpfte wieder unkompliziert ins | |
Ausland verreisen können, dass sie keine Tests oder gar Quarantäne fürchten | |
müssen oder nur sie sich in öffentlichen Badeanstalten vergnügen dürfen, | |
ergibt das Sinn. Erst dann jedoch, wenn ausreichend Impfstoff für alle zur | |
Verfügung steht. | |
21 Feb 2021 | |
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## AUTOREN | |
Susanne Knaul | |
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