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# taz.de -- IS-Anschlag in Pakistan: Dutzende Tote bei Attentat auf Schrein
> Der Selbstmordattentäter hatte inmitten einer Menschenmenge eine
> Sprengstoffweste gezündet. Mindestens 72 Menschen starben, 250 wurden
> verletzt.
Bild: Krankenhausangestellte bereiten den Empfang Verletzer vor
Islamabad dpa | Bei einem der schwersten Terroranschläge in der Geschichte
Pakistans sind mindestens 72 Menschen getötet worden. Ein
Selbstmordattentäter hatte sich nach Polizeiangaben inmitten eines großen
Schreins liberaler Sufi-Muslime in die Luft gesprengt. Bis zu 250 weitere
Menschen seien verletzt worden, berichtete der Sender Geo TV am Donnerstag
unter Berufung auf den Polizeichef der Provinz Sindh, Allahdino Khawaja.
Der Polizeichef sprach von einem Selbstmordanschlag. Die Terrormiliz
„Islamischer Staat“ (IS) reklamierte den Angriff für sich.
Zunächst rief ein IS-Kommandeur pakistanische Journalisten an, kurze Zeit
darauf veröffentlichte das IS-Sprachrohr Amak eine schriftliche
Stellungnahme. In der hieß es, ein Selbstmordattentäter des IS habe seine
Sprengstoffweste inmitten einer schiitischen Menschenmenge in die Luft
gesprengt.
Die sunnitische IS-Miliz ist früher bereits ähnlich vorgegangen. Manchmal
haben allerdings auch andere Extremistengruppen die vom IS reklamierten
Anschläge für sich beansprucht.
Laut pakistanischer Regierung hat der IS im Land keine
Organisationsstruktur. In einer Erklärung der Armee hieß es, „feindliche
Mächte“ ordneten Terroranschläge in Pakistan an, die dann von sicheren
Häfen in Afghanistan aus durchgeführt würden.
## Explosion während eines Sufi-Tanzes
Der bekannte, im 14. Jahrhundert erbaute Lal Shahbaz Qalandar-Schrein in
Sehwan ist jede Woche ein Anziehungspunkt für Tausende Gläubige. Die Bombe
soll während eines traditionellen Sufi-Tanzes im Hof des Schreins
explodiert sein. Die Zeitung Dawn berichtete, der Tempel sei donnerstags
besonders gut besucht.
Der Sufi-Zweig im Islam ist sunnitischen islamistischen Gruppen ein Dorn im
Auge. Es gibt in Pakistan regelmäßig Anschläge auf Sufi-Stätten. Zuletzt
waren im November bei einem Anschlag auf einen Schrein in Baluchistan
mindestens 52 Menschen getötet worden.
Der Anschlag war der jüngste in einer ganzen Serie. Allein seit Montag sind
nun mindestens 94 Menschen als Folge von Anschlägen getötet worden. Die
meisten hat die Gruppe Jamaat ul-Ahrar für sich reklamiert. Sie kündigte
weitere Anschläge an.
Nach zwei relativ ruhigen Jahren ist diese neue Gewaltwelle ein Schock für
Pakistan. Nach massiven Militäroffensiven gegen Taliban und andere
Terrorgruppen ab 2014 war die Zahl der Anschläge und ihrer Opfer in
Pakistan für eine Weile stark zurückgegangen.
16 Feb 2017
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Pakistan
Selbstmordattentat
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