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# taz.de -- Gewalt in Myanmar: UN fordern unverzügliches Ende
> Erstmals hat der UN-Sicherheitsrat die Gewalt in Myanmar verurteilt. Und
> das nach fünf Jahrzehnten der Militärherrschaft.
Bild: Exilanten demonstrieren von der Botschaft von Myanmar in Bangkok am 19. D…
New York ap | Der UN-Sicherheitsrat hat zum ersten Mal eine Resolution zu
Myanmar verabschiedet. Darin wird ein unverzügliches Ende der Gewalt in dem
südostasiatischen Land gefordert. Die Militärmachthaber werden dazu
aufgerufen, „willkürlich festgenommene“ Gefangene einschließlich der beim
Putsch des Militärs abgesetzten und seither mehrfach zu Haftstrafen
verurteilten De-facto-Regierungschefin [1][Aung San Suu Kyi] freizulassen.
Zudem wird der Appell zum Erhalt demokratischer Institutionen und des
Respekts vor Menschenrechten unterstrichen.
Zwölf Mitglieder des Rats stimmten am Mittwochabend (Ortszeit) für die
Annahme der von Großbritannien eingebrachten Resolution, keines dagegen.
China, Russland und Indien enthielten sich. Es handelte sich nach
britischen Angaben um die erste Resolution zu dem ehemals als Birma
bekannten Land seit dessen Gründung im Jahr 1948.
UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte vor der Abstimmung, Generalsekretär
António Guterres sei „extrem besorgt“ über die sich verschlechternde
humanitäre Lage und die Menschenrechte in Myanmar. „Jede Gelegenheit für
den Sicherheitsrat, zu jedem Thema und insbesondere zu Myanmar mit einer
starken, geeinten Stimme zu sprechen, wäre sehr willkommen“, sagte er.
Das Militär in Myanmar hatte im Februar 2021 die gewählte Regierung
gestürzt. Dies löste landesweit Proteste aus. Militär und Polizei
reagierten mit Gewalt, wogegen [2][sich wiederum bewaffneter Widerstand
formierte].
## Politische Gefangene in Myanmar
Das Land hatte fünf Jahrzehnte unter strikter Militärherrschaft gestanden,
was zu internationaler Isolation und Sanktionen führte. Als die Generäle
ihren Griff lockerten und Suu Kyi bei den Wahlen 2015 an die Spitze des
Landes aufstieg, antwortete die internationale Gemeinschaft darauf mit der
Aufhebung der meisten Sanktionen. Investitionen flossen ins Land. Der
Militärputsch des vergangenen Jahres stellte die Uhren in dieser Hinsicht
wieder zurück.
Die Menschenrechtsorganisation AAPP, die sich für die Freilassung
politischer Gefangener in Myanmar einsetzt, erklärte im November, seit der
Machtübernahme des Militärs seien mehr als 16 000 Menschen [3][unter
politischen Vorwürfen eingesperrt worden]. Mindestens 2465 Zivilisten seien
getötet worden – es wird jedoch vermutet, dass die tatsächliche Zahl weit
höher ist.
22 Dec 2022
## LINKS
[1] /Aung-San-Suu-Kyi/!t5011156
[2] /Buergerkrieg-in-Myanmar/!5882944
[3] /Pressefreiheit-in-Myanmar/!5882644
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