# taz.de -- Fünf Jahre globaler Klimastreik: Zwei Wege, ein einziges Ziel | |
> Am Freitag rufen Fridays for Future zum Globalen Klimastreik. Die Letzte | |
> Generation stellt sich geschlossen dahinter. | |
Bild: Polizeibeamte stehen den Teilnehmer*innen der Klimaschutzgruppe Letzte Ge… | |
BERLIN taz | Nach Monaten des Stillstands ruft Fridays for Future am | |
Freitag erneut zum Globalen Klimastreik auf. Trotz fünf Jahren Klimastreiks | |
habe sich bundesweit und in Berlin nicht genug getan. „Es passiert immer | |
noch zu wenig, um Berlin sozial gerecht und klimafreundlich zu machen“, | |
sagt Pressesprecherin von Fridays for Future, Darya Sotoodeh. | |
Insbesondere seit dem Regierungswechsel würden Klimaziele wie der Ausbau | |
des öffentlichen Nahverkehrs und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum | |
vernachlässigt und stattdessen der Autobahnausbau vorangetrieben werden. | |
Für ihre Forderungen gehen die Aktivist*innen am Freitag auf die | |
Straße. Von der Berliner Landesregierung verlangen sie, dass Berlin bis | |
2030 klimaneutral und autofrei wird, langfristig ein kostenloser, | |
umlagefinanzierter Nahverkehr etabliert und die Sanierungsrate im | |
Gebäudesektor massiv erhöht wird. | |
Bereits zwei Tage vor dem Globalen Streik startete die Klimaschutzgruppe | |
Letzte Generation ihre angekündigten [1][Aktionswochen mit Demonstrationen | |
und Straßenblockaden]. | |
## Ziviler Widerstand für das Klima | |
Nach einem Protestmarsch, welcher am Mittwochmittag vor der | |
Reformationskirche in Moabit begann, werde die Gruppe auch am Freitag | |
geschlossen mit Fridays for Future demonstrieren. „Wir sind unter einem | |
gemeinsamen Motto auf der Straße: Raus aus den fossilen Energien“, sagt die | |
Sprecherin der Letzten Generation, Carla Hinrichs. | |
Wie so häufig bei den Aktionen der Letzten Generation erregt die | |
Demonstration am Mittwoch viel Aufmerksamkeit. Obwohl sich lediglich rund | |
300 Aktivist*innen versammelt haben, ist das Polizeiaufgebot hoch. Kurz | |
bevor sich die Gruppe in Bewegung setzt, ist die Situation angespannt. | |
Immer wieder folgen Durchsagen, dass das Festkleben und das Behindern des | |
Verkehrs nicht gestattet ist. | |
Mit ihren Protestformen treffen die Aktivist*innen bei | |
Autofahrer*innen und bei Klimaschutzgegner*innen immer wieder | |
auf Wut und Gewalt. Regelmäßig werden Demonstrant*innen durch die | |
Polizei von den Straßen entfernt, einige wegen Nötigung und [2][anderen | |
Delikten verurteilt]. | |
## Schwindende Unterstützung | |
Auch Carla Hinrichs habe vor der letzten Generation mit Fridays for Future | |
demonstriert. „Irgendwann habe ich gemerkt, dass wir an einem Punkt in der | |
Geschichte sind, wo ich zu zivilem Widerstand greifen muss.“ Fridays for | |
Future habe die Mehrheiten für den Klimaschutz mobilisiert. Die zentrale | |
Rolle der Letzten Generation sei es nun, die Dringlichkeit in die | |
Gesellschaft zu bringen. | |
Die Teilnahme an den [3][globalen Streiks] ist seit 2019 zurückgegangen. | |
Demonstrierten damals in Berlin Hunderttausende, waren es vergangenes Jahr | |
nur noch Zehntausende. Dazu Darya Sotoodeh: „Wir nehmen seit Corona und | |
durch die Energiekrise weniger Unterstützung wahr, weil die Menschen jetzt | |
andere Sorgen haben“. | |
Die Letzte Generation erfahre nach Carla Hinrichs dagegen zunehmend | |
Unterstützung. „Immer mehr Menschen schließen sich an.“ Man habe zuletzt | |
sogar Veranstaltungen in Kirchen und Polizeischulen organisiert. | |
13 Sep 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Letzte-Generation-kuendigt-Protest-an/!5956757 | |
[2] /Repression-gegen-die-Letzte-Generation/!5945125 | |
[3] https://fridaysforfuture.de/klimastreik/ | |
## AUTOREN | |
Elena Kirillidis | |
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