| # taz.de -- Forderung nach EU-Regeln: Konzerne wollen Aus für Verbrenner | |
| > Mehrere Länder haben schon ein Verbot geplant – aber Deutschland lässt | |
| > das Thema schleifen. Jetzt fordern mehrere Unternehmen ein Umdenken. | |
| Bild: Keine Abgase von Autos mehr? In Deutschland ist das noch nicht in Sicht | |
| Berlin taz | Dänemark hat es schon, Großbritannien auch, Indien und | |
| Schweden ebenso: ein Verbot von neuen Autos mit Verbrennungsmotor ab dem | |
| Jahr 2030. In Frankreich soll es 2040 so weit sein. Norwegen will nichts | |
| verbieten, aber durch Vorteile für E-Auto-Besitzer:innen erreichen, dass | |
| sogar schon ab 2025 niemand mehr ein neues Benzin- oder Dieselauto kauft. | |
| Und wer hat noch keinerlei Pläne dieser Art? [1][Natürlich, Deutschland]. | |
| Dass Länder wie die Bundesrepublik das Thema schleifen lassen können, | |
| sollte die Europäische Union unterbinden, finden 27 internationale | |
| Großkonzerne. Sie haben in einem [2][offenen Brief] die EU-Kommission, die | |
| einzelnen europäischen Regierungen und das EU-Parlament aufgefordert, den | |
| Verkauf fossil betriebener Neuwagen ab 2035 zu verbieten. Denkbar sei das | |
| zum Beispiel schon, wenn im Juni die europäischen CO2-Grenzwerte für Autos | |
| überprüft werden. Die könne man für 2035 einfach auf null setzen. | |
| Mit dem schwedischen Autobauer Volvo ist sogar ein Unternehmen der direkt | |
| betroffenen Branche unter den Unterzeichnern. Es ist allerdings eines, das | |
| schon versprochen hat, nach 2030 nur noch E-Autos herzustellen – und sich | |
| dafür den passenden politischen Rahmen wünscht. Auch dabei sind Unternehmen | |
| wie der US-amerikanische Getränkegigant Coca-Cola oder das schwedische | |
| Möbelhaus Ikea, die ein Verbrenner-Aus nur am Rande treffen würde und die | |
| die Kampagne wohl eher aus Marketing-Gründen unterstützen. | |
| Die Liste zeigt aber auch, dass ein Aus für Verbrennungsmotoren eben kein | |
| Wirtschaftskiller ist. Die meisten der beteiligten Unternehmen dürften | |
| sogar davon profitieren. Für die Fahrtenvermittlung Uber zum Beispiel sind | |
| fossil betriebene und folglich besonders klimaschädliche Autos sicher ein | |
| Image-Problem. Und Energiekonzern Vattenfall möchte Strom an möglichst | |
| viele E-Auto-Besitzer:innen verkaufen. | |
| E-Autos gelten nach aktueller EU-Regelung als Nullemissionsfahrzeuge. | |
| Praktisch sind sie das nicht, denn Produktion und Betrieb erfordern viel | |
| Strom, der bisher eben nirgendwo vollständig aus regenerativen Quellen | |
| stammt. Etwas klimafreundlicher als fossil betriebene Autos sind die | |
| Stromfahrzeuge aber insgesamt jetzt schon, und mit fortschreitender | |
| Energiewende vergrößern sie ihren Vorsprung immer weiter, hat eine | |
| [3][Berechnung] des Thinktanks Agora Verkehrswende ergeben. | |
| 3 May 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Autopolitik-von-Verkehrsminister-Scheuer/!5757969 | |
| [2] https://icephaseout.org/ | |
| [3] https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2018/Klimabilanz_von_… | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Schwarz | |
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