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# taz.de -- Familienministerin und Wechselmodell: Schatz, nimm du die Kinder
> Mütter und Väter haben unterschiedliche Wünsche: Wie kann man getrennten
> Eltern und ihren Kindern helfen? Katarina Barley hat eine Idee.
Bild: Bei den Kindern: Katarina Barley in einer Berliner Kindertagesstätte
Berlin taz | Als Katarina Barley von Manuela Schwesig im Juni das
Familienministerium übernahm, riet ihr ihre SPD-Kollegin: Lass die Finger
von Themen wie Wechselmodell, Umgangsrecht, Unterhalt. Alles Tretminen.
Aber Barley hielt sich nicht daran – und traf sich rasch mit Organisationen
und Wissenschaftseinrichtungen, die mit diesen Problemen täglich zu tun
haben: Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Väteraufbruch für
Kinder, Deutsches Jugendinstitut, Verband berufstätiger Mütter. Nach dem
Treffen war klar: Da muss sie ran.
Am heutigen Mittwoch will sie erneut mit den ExpertInnen zusammensitzen,
diesmal soll es konkreter werden. Da ist unter anderem die leidige
Finanzfrage: Getrennte Eltern müssen mehr Geld ausgeben – für zwei
Wohnungen, für doppelte Kinderkleidung, Spielzeug, Schulsachen.
Was würde den Betroffenen helfen? Zum Beispiel weniger Steuern. Barley hat
eine Idee: Sobald ein Elternteil die Kinder zu etwa einem Drittel betreut,
soll er oder sie 550 Euro weniger Steuer zahlen. Sogenannten
Hartz-IV-Eltern will sie einen „Erziehungsmehrbedarf“ zahlen, der nicht auf
das Sozialgeld angerechnet wird.
Eltern, die sich trennen, sollen sich beraten lassen müssen, damit sie sich
nicht unendlich vor Gericht streiten und die Kinder darunter leiden. Viele
Väter wünschen sich ein Wechselmodell, am liebsten eines, bei dem Mutter
und Vater sich hälftig die Zeit mit dem Nachwuchs teilen.
Das wiederum wollen nicht alle Mütter – aus vielerlei Gründen: Manche
sorgen sich um die Rundumversorgung ihrer Kinder, andere fürchten um den
Kindesunterhalt, der dann für sie wegfiele. Barley will sowohl Vätern als
auch Müttern entgegenkommen, sie sagt: Am Ende muss es Einzelfallprüfungen
geben.
19 Sep 2017
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Katarina Barley
Lesestück Meinung und Analyse
Kinderarmut
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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