Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Facebooks Digitalwährung Libra: Die Idee wird bleiben
> Dass sich namhafte Unternehmen jetzt angeblich aus Facebooks
> Kryptowährungsprojekt zurückziehen, bedeutet nicht sein Aus. Es war ein
> Testballon.
Bild: Eins zu null gegen Facebook? Für Freude ist es noch zu früh
Das ging ja schnell: Da äußern ein paar mächtige Industrieländer Kritik an
den Plänen einer neuen Digitalwährung unter Facebooks Federführung. Und
schon sind, wenn [1][die Berichte stimmen], etablierte
Zahlungsdienstleister wie Visa, Mastercard, aber auch Paypal auf einmal
nicht mehr ganz so überzeugt davon, dass sie sich weiterhin an dem Projekt
beteiligen wollen.
Aus Unternehmenssicht ist das nachvollziehbar: Die Aufsichtsbehörden werden
sich eine Libra-Währung ganz genau anschauen. Ziehen sich namhafte
Unternehmen tatsächlich zurück, wäre es also gut möglich, dass Libra damit
am Ende ist. Und das, noch bevor Facebook es geschafft hat, sauber zu
erklären, wie viel krypto denn in dieser angeblichen Kryptowährung stecken
soll. Geschweige denn, wie Libra Menschen ohne Konto helfen soll, wenn der
Grund dafür, kein Konto zu haben, primär am Mangel an Vermögen liegt.
Doch selbst wenn das nun der Anfang vom Aus ist – für ein erleichtertes
Aufatmen ist es zu früh. Denn verknüpft mit der Frage „Libra, ja oder nein,
und wenn ja, mit wem?“, sind eine gute und eine beunruhigende Nachricht.
Die gute: Ganz allein eine Digitalwährung auf den Markt zu bringen und zu
etablieren, das ist wohl selbst für Facebook etwas zu viel. Die
beunruhigende Nachricht: Es mag viel sein – komplett unrealistisch ist es
nicht.
Denn Facebooks Entscheidung, etablierte Unternehmen mit in das Projekt
einzubinden, hatte vor allem symbolischen Nutzen. Schaut her, liebe
Regierungen, liebe Aufsichtsbehörden und liebe potenziellen Nutzer:innen:
Von Visa bis Vodafone sind ganz viele mit dabei. Die kennt ihr, die sind
seriös, habt also keine Angst. Und natürlich sind die Zahlungsdienstleister
ein ganz zentraler Bestandteil dieser Symbolik.
Scheitert Libra jetzt, hat Facebook nichts verloren. Sondern lediglich
einen Testballon gestartet. Und kann das Konzept Digitalwährung auf
Wiedervorlage setzen, in drei Jahren oder fünf oder acht. Einfach
verschwinden wird die Idee nicht.
2 Oct 2019
## LINKS
[1] https://www.wsj.com/articles/visa-mastercard-others-reconsider-involvement-…
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Libra
Schwerpunkt Meta
Visa
digitale Währung
EZB
Libra
Libra
Schwerpunkt Meta
## ARTIKEL ZUM THEMA
Digitale Währungstrends: Überschätztes Krypto-Geld
Die Digitalisierung bringt neue Trends beim Thema Geld. Die EZB denkt etwa
über einen digitalen Euro nach. Aber was ist mit dem Bargeld?
Facebooks geplante Digitalwährung: Libra-Partner könnten aussteigen
Es wird eng für Facebooks Währung. Berichten zufolge überdenken die
Kreditkarten-Unternehmen Visa und Mastercard ihre Beteiligung an dem
Projekt.
Libra von Facebook funktioniert nicht: Kein Geld, sondern Quatsch
Facebook erfindet eine digitale Währung „Libra“, die global und billig sein
soll. Doch das ist nur der Versuch, die Kunden abzuzocken.
Gesetze fürs Internet: Facebook ruft nach Mama Staat
Wenn Facebook selbst Regulierung fordert, muss man argwöhnisch werden. Oder
man versucht zu verstehen, was dahintersteckt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.