| # taz.de -- Ermittlungen gegen Gysi: „Keine falsche Versicherung“ | |
| > Laut einem Zeitungsbericht gibt es ein neues Ermittlungsverfahren gegen | |
| > Gregor Gysi wegen angeblicher Stasi-Mitarbeit. Der Linken-Politiker wehrt | |
| > sich. | |
| Bild: Weiß von nichts: Gregor Gysi | |
| BERLIN dpa/afp | Gregor Gysi hat Verdächtigungen widersprochen, im | |
| Zusammenhang mit angeblichen früheren Stasi-Kontakten gelogen zu haben. Er | |
| habe „niemals eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben“, | |
| kommentierte der Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag am Samstagabend | |
| [1][im sozialen Netzwerk Facebook] einen entsprechenden Bericht der Welt am | |
| Sonntag. | |
| [2][Die Zeitung hatte berichtet,] dass die Staatsanwaltschaft Hamburg ein | |
| Ermittlungsverfahren gegen Gysi eingeleitet habe. Nachgegangen werde dem | |
| Verdacht, Gysi (65) habe 2011 eine falsche eidesstattliche Versicherung | |
| abgegeben, um sich gegen die Ausstrahlung einer NDR-Dokumentation zu seinen | |
| angeblichen Stasi-Kontakten zu wehren. Auslöser für die neuen Ermittlungen | |
| sei eine einzelne Anzeige. | |
| Dem Bericht zufolge hat sich der Immunitätsausschuss des Bundestags bereits | |
| Ende Januar mit dem Fall befasst und keine Einwände gegen eine Prüfung | |
| durch die Staatsanwaltschaft erhoben. Nach einer solchen Anzeige müsse in | |
| einem Ermittlungsverfahren der Vorwurf geprüft werden, schrieb Gysi. „Das | |
| ist schon einmal geschehen. Selbstverständlich wird das Verfahren wie | |
| damals eingestellt werden.“ | |
| Zuvor hatte sich bereits der Sprecher der Linke-Fraktion, Hendrik Thalheim, | |
| überzeugt gezeigt, dass das Verfahren bald eingestellt wird. „Gregor Gysi | |
| hat keine Falschaussage gemacht“, sagte er auf dpa-Anfrage. Es sei aber | |
| selbstverständlich, dass eine Staatsanwaltschaft einer Anzeige nachgehen | |
| müsse. | |
| ## Fraktionsvorsitz ruhen lassen | |
| In dem Bericht der WamS hieß es, die Staatsanwaltschaft Hamburg habe ein | |
| Ermittlungsverfahren gegen Gysi eingeleitet. Sie gehe dem Verdacht nach, | |
| Gysi könne eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben haben. Dem | |
| Bericht zufolge hatte sich der Immunitätsausschuss des Bundestags in seiner | |
| Sitzung am 31. Januar mit dem Fall befasst und keine Einwände gegen das | |
| Ermittlungsverfahren erhoben. Das Verfahren mit dem Aktenzeichen 7101 Js | |
| 10/13 gehe auf die Anzeige eines früheren Richters zurück. | |
| Hintergrund der Ermittlungen ist dem Bericht zufolge unter anderem eine | |
| eidesstattliche Versicherung, mit der sich Gysi im Januar 2011 gegen die | |
| Ausstrahlung einer NDR-Dokumentation gewehrt habe. Thema der Sendung waren | |
| seine mutmaßlichen Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der | |
| DDR. Damals habe der Politiker an Eides statt versichert, er habe „zu | |
| keinem Zeitpunkt über Mandanten oder sonst jemanden wissentlich und | |
| willentlich an die Staatssicherheit berichtet“, schrieb die WamS. | |
| Diese Aussage könnte falsch sein, wie die Zeitung im April 2012 unter | |
| Berufung auf Dokumente aus der Stasi-Unterlagen-Behörde berichtet hatte. | |
| Aus einem dreiseitigen MfS-Vermerk gehe hervor, dass Gysi am 16. Februar | |
| 1989 zwei Stasi-Offizieren umfassend über ein Interview mit den | |
| Spiegel-Korrespondenten Ulrich Schwarz und Axel Jeschke am Vortag in | |
| Ost-Berlin berichtet haben soll. Gysi wies damals auf Anfrage der Welt am | |
| Sonntag den Vorwurf zurück, wissentlich mit Stasi-Mitarbeitern über das | |
| Interview gesprochen zu haben. | |
| Linksfraktionssprecher Thalheim sagt: „Gysi hat eine solche Falschaussage | |
| nicht getroffen.“ Sie gingen daher davon aus, dass die Ermittlungen | |
| eingestellt würden. Dass auf eine Anzeige hin ein Verfahren eingeleitet und | |
| die Immunität aufgehoben werde, bezeichnete Thalheim als normalen Vorgang. | |
| Der Bund der stalinistisch Verfolgten, Landesverband Sachsen e.V., forderte | |
| Gysi auf, den Fraktionsvorsitz ruhen zu lassen. „Bis zur vollständigen | |
| Klärung der Vorwürfe muss Gysi diesen Schritt der demokratischen Hygiene | |
| wegen und aus Achtung vor den SED-Opfern vollziehen“, erklärte der Verein | |
| in Dresden. | |
| 10 Feb 2013 | |
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| [2] http://www.welt.de/politik/deutschland/article113510031/Staatsanwaltschaft-… | |
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