| # taz.de -- Djir-Sarai wirbt für Schwarz-Gelb: Zappeln vor dem Untergang | |
| > Die ständigen Angriffe der FDP auf ihre Koalitionspartner? Ein letztes | |
| > Aufbäumen der Liberalen. | |
| Bild: Zeigt mit dem Finger auf andere: Bijan Djir-Sarai (FDP) | |
| Bei der FDP herrscht nackte Panik. Sie gleicht einem Ertrinkenden, der aus | |
| Verzweiflung immer wilder um sich schlägt. Doch das bringt sie dem | |
| Untergang nur noch näher. Am Sonntag hat Generalsekretär Djir-Sarai noch | |
| für eine Koalition mit der Union auf Bundesebene geworben: Das sei besser, | |
| als mit SPD und Grünen zu regieren. Am Montag erklärte [1][Marie-Agnes | |
| Strack-Zimmermann] dann, die FDP werde eine zweite Amtszeit von | |
| EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen – der Kandidatin der Union – | |
| möglicherweise nicht unterstützen. Wer soll das verstehen? | |
| Entsprechend kühl reagiert Friedrich Merz auf die Avancen der FDP. Der | |
| CDU-Chef weigert sich, der FDP einen Strohhalm zu reichen, und kündigt | |
| schon mal an, im kommenden Wahlkampf keine Rücksicht auf sie nehmen zu | |
| wollen. Regierungssprecher Hebestreit wiederum kommentierte trocken, die | |
| Aussagen von Djir-Sarai seien schlicht „nicht ernst zu nehmen“. | |
| Klar, die FDP hat es nicht leicht. Ihre Anhänger*innen wollen, dass ihr | |
| Profil in der Ampel erkennbar bleibt. Dafür muss sie sich auch mal | |
| querlegen. Weil sie das aber ständig macht, nimmt sie kaum noch jemand | |
| ernst. Anfangs hoffnungsfroh in eine „Fortschrittskoalition“ gestartet, | |
| scheint sie ihre Rolle nur noch darin zu sehen, [2][Sand in deren Getriebe | |
| zu streuen]. | |
| Damit schadet sie dem Erscheinungsbild der gesamten Ampel: Wer traut schon | |
| einer Regierung, deren Mitglieder ihre Koalitionspartner als | |
| „Sicherheitsrisiko“ (Djir-Sarai über die Grünen) bezeichnen? Sie schadet | |
| damit aber vor allem sich selbst. Das schrille Gepolter wirkt | |
| unglaubwürdig, denn für einen Seitenwechsel fehlt der FDP die Machtoption. | |
| Dass viele in der FDP lieber mit der Union regieren würden, überrascht | |
| nicht. Als sich das letzte Mal die Gelegenheit dazu bot, schreckte sie aber | |
| davor zurück. Es sei „besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, | |
| sagte Christian Lindner 2017, als er die Sondierungsgespräche für eine | |
| Jamaika-Koalition platzen ließ. Mittlerweile dürften das viele | |
| Anhänger*innen wieder ähnlich sehen. Diese FDP ist schlicht [3][nicht | |
| regierungsfähig]. | |
| 20 Feb 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Daniel Bax | |
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