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# taz.de -- Buschfeuer in Australien: Der Flächenbrand
> Drei Feuer haben sich zu einem gigantischen Flammenmeer vereint. Regen
> hilft bei der Bekämpfung der Brände, sorgt aber für neue Probleme.
Bild: Bedroht vom Mega-Brand im Bundesstaat New South Wales: ein Kakadu
Canberra dpa/taz | In Australien sind die [1][schlimmsten Befürchtungen
wahr geworden]: An den Grenzen der beiden Bundesstaaten New South Wales und
Victoria vereinten sich in der Nacht zum Samstag drei Buschfeuer zu einem
„Mega-Brand“ mit einer Fläche von 600.000 Hektar. Das entspricht etwa einem
Drittel der Größe von Sachsen. In einigen betroffenen Gebieten hatten die
Temperaturen am Freitagabend 44 Grad erreicht. Dazu wurden
Windgeschwindigkeiten von 90 Stundenkilometern registriert.
Bewohner der Stadt Wodonga in Victoria mussten wegen der Brände in
Sicherheit gebracht werden. In New South Wales waren mehr als 3.500
Feuerwehrleute im Einsatz. Dort loderten am Samstagmorgen noch immer mehr
als 140 Brände. Doch das Wetter kühlte etwas ab, an einigen Orten regnete
es. Die ermatteten Feuerwehrleute hofften auf Erholung.
Seit Beginn der Buschfeuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr
als zehn Millionen Hektar Land, das entspricht ungefähr der Größe von
Bayern und Baden-Württemberg zusammen. [2][Tausende Häuser wurden
zerstört]. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.
Der Feuerwehrchef von New South Wales, Shane Fitzsimmons, teilte mit, bei
den Bränden am Freitag seien mehrere Menschen verletzt worden. Ersten
Berichten zufolge seien aber keine weiteren Häuser abgebrannt. Er hoffe,
dass die kühleren Temperaturen in der kommenden Woche für eine Atempause
sorgen würden. „Es werden wahrscheinlich die besten sieben Tagen werden,
die wir bisher gehabt haben“, sagte Fitzsimmons.
Die Regierung von Victoria wollte den Katastrophenzustand um Mitternacht
aufheben. Gebannt ist die Gefahr trotzdem nicht. Mehr als 20 Feuer brennen
in dem südlichen Bundesstaat weiter. Für den Mount-Buffalo-Nationalpark und
seine Umgebung gab es eine Notfallwarnung.
## Jetzt drohen Überschwemmungen
Die für Katastrophen zuständige Ministerin, Lisa Neville, nannte den Regen
am Samstag „willkommen“, warnte aber zugleich vor möglichen plötzlichen
Überschwemmungen. „Es klingt bizarr in einer solchen Brandsituation. Aber
es ist auch außergewöhnlich gefährlich für unsere Feuerwehr- und
Rettungsleute“, sagte sie Reportern in Melbourne.
Auch wirtschaftlich dürften die Brände Folgen haben, warnte die unabhängige
Abgeordnete Helen Haines. Victoria als Weinanbauregion sorge sich wegen der
Rauchbelastung. „Rauchflecken könnten ganze Jahrgänge zerstören“, sagte …
dem Sender ABC. Zudem leide der Tourismus. Das Verwaltungsgebiet Alpine
Shire habe bereits Verluste in Höhe von mehr als 90 Millionen Australische
Dollar (rund 56 Mio Euro) gemacht. Bilder der Nasa zeigen, wie der Rauch in
Australien 17 Kilometer in die Atmosphäre steigt.
Das RTL-Dschungelcamp, das [3][an der Ostküste Australiens gedreht] wird,
startete am Freitagabend [4][ungeachtet der Kritik in Deutschland]. Der
Kölner Privatsender reagierte mit einer Spendenaktion für das Rote Kreuz in
Australien.
11 Jan 2020
## LINKS
[1] /Waldbraende-in-Australien/!5655006
[2] /Unkontrollierte-Buschfeuer-in-Australien/!5653527
[3] /Die-Wahrheit/!5651727
[4] /Debatte-um-Absage-der-TV-Sendung/!5651756
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