# taz.de -- Besuch von Guterres in Moskau und Kiew: Mit leeren Händen | |
> Der Ukrainekrieg ist schon längst keine reine europäische Angelegenheit | |
> mehr. Wo der Weltfrieden bedroht ist, ist das Handeln der UNO gefordert. | |
Bild: Und wieder jemand am lächerlich langen Tisch: Guterres erfolgloser Besuch | |
[1][UNO-Generalsekretär António Guterres] ist zu spät nach Moskau und Kiew | |
gereist und kehrt mit nahezu leeren Händen nach New York zurück. Das ist | |
von großer Tragik. Zumal der Ukrainekrieg schon längst nicht mehr auf den | |
europäischen Kontinent beschränkt ist. Er hat dramatische globale | |
Auswirkungen, die die Bezeichnung 3. Weltkrieg schon jetzt rechtfertigen. | |
Insbesondere, weil dieser Krieg die Nahrungsmittelversorgung vor allem für | |
die Länder in Afrika immer mehr einschränkt. | |
Die Zahl der Menschen, die infolge dieses Kriegs im Globalen Süden | |
verhungern, wird letzten Endes wahrscheinlich sehr viel höher sein als die | |
Zahl der durch russische Angriffe getöteten Zivilisten und Soldaten in der | |
Ukraine. Das ist eine Bedrohung des Weltfriedens, für dessen Bewahrung und | |
Wiederherstellung die UNO laut ihrer Charta die oberste Verantwortung hat. | |
Die 136 nichteuropäischen Mitgliedstaaten der UNO haben sich schon viel zu | |
lange vergebens darauf verlassen, dass die 57 Mitglieder der „Organisation | |
für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) diesen Konflikt auf | |
ihrem Kontinent beilegen. Daher sollte Generalsekretär Guterres jetzt nicht | |
resigniert aufgeben, sondern auf Basis der mit großer Mehrheit | |
verabschiedeten Resolution der Generalversammlung vom 2. März zur | |
Verurteilung dieses Krieges gemeinsam mit einer Gruppe führender | |
UNO-Mitglieder aus dem Globalen Süden eine Initiative starten. | |
Die Vermittlung eines Waffenstillstandes im Ukrainekrieg ist notwendige | |
Voraussetzung für ernsthafte politische Verhandlungen zwischen Moskau und | |
Kiew. Zu dieser Gruppe sollten vorzugsweise Staaten aus dem Globalen Süden | |
gewonnen werden, die sich bisher nicht als Unterstützer einer der beiden | |
Kriegsparteien exponiert haben. Auch wenn [2][China dieses Kriterium | |
zumindest nach den bisherigen Äußerungen aus Peking zu dem Ukrainekrieg | |
nicht erfüllt,] kämen zumindest die anderen drei mit Russland in der | |
[3][Brics-Ländergruppe] verbündeten Staaten Brasilien, Indien und Südafrika | |
für diese Vermittlungsinitiative der UNO infrage. | |
28 Apr 2022 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Zumach | |
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