| # taz.de -- Bernd das Brot über schlechte Laune: „Ich glaube, ich hasse Sie�… | |
| > Gut gestimmt ins neue Jahr? Deutschlands am schlechtesten gelaunte | |
| > Fernsehfigur sieht das anders. Unsere Autorin ließ sich von ihm anpöbeln. | |
| Bild: „Wie lange dauert das Interview noch?“: Bernd das Brot blickt mürris… | |
| Es ist noch früh am Morgen und winterlich kalt in München. Nach und nach | |
| trudeln Filmtechniker, Assistenten und Drehbuchautoren in den Räumen der | |
| Firma Bummfilm ein. Hier treffen wir Bernd das Brot, das Kastenweißbrot des | |
| Kinderkanals Kika. Von der hellen Couchecke aus geht der Blick auf eine | |
| große Terrasse und kahle Bäume, Bernd blickt mürrisch. | |
| sonntaz: Herr Brot, Sie sind das berühmteste Gesicht des Kika, haben | |
| Millionen Zuschauer und Fans. Wie geht es Ihnen? | |
| Bernd das Brot: Mir geht es Mist. Lassen Sie mich korrigieren. Es geht mir | |
| Doppelmist. | |
| Schlechte Laune ist Ihr Markenzeichen. Sie gelten zudem als schwieriger | |
| Gesprächspartner. | |
| Wie lange dauert dieses Interview noch? | |
| So kurz wie möglich. | |
| Vielen Dank. | |
| In der Nacht laufen Sie in Dauerschleife im Fernsehen. Viele Erwachsene | |
| scheinen sich mit Ihnen zu identifizieren. Weil wir uns alle heimlich nach | |
| ungehemmter Übellaunigkeit sehnen? | |
| Erstens: Ich mache nichts, ich werde gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, | |
| irgendetwas aktiv betrieben zu haben, außer zu versuchen, es zu beenden, | |
| dass jemand aktiv mit mir etwas betreibt. Zweitens: Mir wurde gesagt, dass | |
| alles, was man mit mir treibt, der Unterhaltung – in Anführungsstrichen – | |
| dient. Ich würde gerne die Anführungsstriche an den Anfang und an das Ende | |
| meines gesamten Lebens setzen, und ansonsten in Ruhe gelassen werden. | |
| Anführungsstriche an den Anfang und das Ende Ihres Lebens setzen – was | |
| meinen Sie damit? | |
| Wenn man etwas in Anführungsstriche setzt, ist es gleichzeitig wichtig und | |
| kann in der Form, wie es ausgelegt wurde, nicht ernst genommen werden. Das | |
| trifft auf mein Leben zu. | |
| Sie glauben, Ihr Leben ist nicht ernst zu nehmen? | |
| Ich glaube, mein Leben sollte nicht ernst genommen werden, sonst wäre es | |
| einfach zu dramatisch. | |
| Was ist denn ein Leben, das nicht ernst genommen wird? | |
| Meins. | |
| Sagt das wieder der Künstler in Ihnen? | |
| Soll das eine Beleidigung sein? | |
| Gar nicht. Ich finde, Sie sind einer der bedeutendsten TV-Künstler der | |
| Gegenwart. | |
| Vielleicht ist das sogar eine noch größere Beleidigung. | |
| Freut es Sie denn nicht, wenn man Sie als großen Künstler bezeichnet? | |
| Mich würde es freuen, wenn man mich überhaupt nicht bezeichnen würde, und | |
| schon gar nicht als Künstler. | |
| Können wir von Ihrer schlechten Laune etwas lernen? | |
| Bitte? | |
| Wollen Sie uns damit etwas sagen? | |
| Ja. Lasst mich in Ruhe! Wie schwer ist das zu verstehen? | |
| Bernd das Brot spricht die Satzzeichen mit. | |
| Lasst. Mich. In. Ruhe. | |
| Oder spricht aus Ihnen der Wunsch nach Hilfe? | |
| Wissen Sie was? Ich glaube, ich hasse Sie. | |
| Wie fühlt sich Ihre Laune an? | |
| Schlecht. | |
| Ist es eher eine depressive Form von schlecht oder eine wütende Form von | |
| schlecht? | |
| Es ist die fröhliche hippie rosa yuppi yuppi Form von schlecht mit den | |
| kleinen rosa Glücksbärchen. | |
| Eine zwanghaft schöne schlechte Laune? | |
| Sagt Ihnen der Begriff Ironie irgendetwas? | |
| Man kann Ihre Laune also nicht differenzieren. Das Problem haben die | |
| meisten Depressionspatienten. | |
| Wollen Sie mich jetzt pathologisieren? | |
| Fühlen Sie sich manchmal einsam? | |
| Das geht Sie nichts an. | |
| Haben Sie schon mal mit einem Arzt gesprochen? | |
| Und mir „Gute Laune“ verschreiben lassen? Nein danke. | |
| Sie haben also gar nicht vor, dagegen anzuarbeiten? | |
| Die paar Male, wo ich es versucht habe, ging es danach deutlich schlechter. | |
| Warum wollen Sie unbedingt meinen Zustand analysieren? Ich will nicht | |
| geholfen werden. Sie helfen mir am meisten, wenn Sie jetzt einfach gehen. | |
| Vielleicht sind Sie in Ihrem Unglück ja auch glücklich. | |
| Sind Sie eigentlich irre? | |
| Schon mal eine Tageslichtlampe getestet? Soll gut sein gegen Depressionen. | |
| Bringen Sie mir eine vorbei. Ich geb’ sie dem Busch, der briegelt sie um | |
| und danach haben wir eine zweite Sonnenfinsternis. | |
| Sie meinen Briegel den Busch, Ihren ehemaligen Kollegen, der gerne Sachen | |
| technisch aufrüstet. Sind Sie Freunde? | |
| Wie freundschaftlich kann ein Verhältnis sein, das auf Wahnsinn, | |
| Versuchskaninchenerei und Brotsprengungen beruht? | |
| Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich wie alle anderen | |
| ordnungsgemäß zu besaufen? | |
| Ich habe einmal gegen meinen Willen Kaffee probiert, das war schlimm genug. | |
| Keine Macht den Drogen. | |
| Man hat immerhin das Gefühl, Sie versuchen nicht mehr so nachdrücklich aus | |
| dem Studio zu fliehen wie zu Beginn Ihrer Karriere. Ist das Resignation? | |
| Nachdem sogar der Fluchtversuch gescheitert ist, mich selbst in einem | |
| Postpaket nach Burkina Faso zu schicken, kann ich eine gewisse Resignation | |
| nicht verhehlen. | |
| Wo wollen Sie hin? | |
| Nach Hause. | |
| Und wo ist das? | |
| Überall da, wo ich weder gefilmt noch interviewt werde. | |
| Wie sieht es dort aus? | |
| Du liebe Zeit. Ich habe einen Raum mit einer Tür und Fenstern, einer Küche, | |
| einem Bett und einem Stuhl. Wo, ist geheim. Sonst stehen wieder die Fans | |
| vor der Tür, durchwühlen meinen Müll und ich muss umziehen. | |
| In Ihrer Sendung wollen Sie vom Bildschirm fliehen … | |
| Das ist schön, dass Sie das erkannt haben, nachdem sie jetzt über zehn | |
| Jahre im Fernsehen lief. Herzlichen Glückwunsch. Ich glaube, von der | |
| Rechercheseite her kann man Ihnen wenig vormachen. | |
| Ich meinte, Sie wollen fliehen, obwohl wir Sie da dringend brauchen. Dabei | |
| habe ich die Hoffnung, dass Sie sich eigentlich gerne für uns opfern. | |
| Wenn ich Sie jetzt noch weiter in Ihrem seltsamen Geschwurbel reden lasse, | |
| hören Sie dann irgendwann auf und gehen einfach weg? | |
| Denken Sie denn nie über Ihr Leben nach? | |
| Denken Sie über sich nach? Zum Beispiel genau jetzt? Das wäre ein sehr | |
| guter Zeitpunkt. Sie könnten das da draußen tun. Oder da hinten. Oder in | |
| einem anderen Bundesland. | |
| Was ist für Sie der Sinn des Lebens? | |
| Der Sinn des Lebens besteht darin, entweder zu flüchten oder die nächste | |
| Flucht zu planen. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich | |
| jemals etwas anderes getan hätte. | |
| Flucht also. Ein klassisches Motiv der Moderne. Die Flucht aus dem Alltag, | |
| weg vom Normalen, hin zu einem besseren Ort. Wo wären Sie jetzt gerne? | |
| In meinem Schrank, den Schlüssel verschluckt. | |
| Aber dort sind Sie doch wieder eingesperrt. | |
| Im Moment könnte ich mir nichts Schöneres vorstellen. Wären Sie aber mit | |
| mir in dem Schrank, wäre es die Hölle. Somit ist es eine Frage der | |
| Perspektive. Und alles ist relativ. Daraus basteln Sie bestimmt gleich | |
| wieder etwas Pseudophilosophisches. Ich habe jetzt schon Angst davor. | |
| Ja, also der Schrank … | |
| Nein, es ist nur ein Schrank! Es ist kein Sinnbild für irgendetwas. Es ist | |
| einfach nur ein Schrank. S. C. H. R. A. N. K. Man tut Dinge rein, dann | |
| macht man zu. Sonst nichts. | |
| Haben Sie schon mal überlegt, Ihre schlechte Laune zum Konzept zu machen? | |
| Zum Beispiel eine psychologische Schule des negativen Denkens. Sie könnten | |
| sie leiten und damit viel Geld verdienen. | |
| Aber wenn ich doch nichts leiten will, bei dem ich täglich mit vielen | |
| Menschen konfrontiert werde, die mir vielleicht noch blödere Fragen stellen | |
| als Sie. Was zugegebenermaßen schwierig werden dürfte. | |
| Sie könnten ja auch Ratgeber schreiben. Richtig mies drauf in fünf | |
| einfachen Schritten. Das könnten Sie machen ohne jemanden zu sehen. | |
| Alleine das Wort „machen“ schreckt mich schon ab. Und meine Arme sind zu | |
| kurz, um einen Computer unfallfrei zu bedienen. | |
| Vielleicht finden Sie ja jemanden, der das für Sie schreibt. | |
| Dann müsste ich mich mit diesem Jemand ja wieder befassen. Ich glaube, Sie | |
| verstehen da etwas ganz Essentielles nicht. | |
| Aber in der letzten Zeit werden wir überflutet davon, dass wir ständig | |
| positiv denken sollen. Alles müssen wir immer zum Guten drehen. Da könnten | |
| Sie einen wohltuenden anderen Strom initiieren. | |
| Irgendein irrsinniger Journalist hat mal geschrieben: Bernd das Brot | |
| verkörpert das Recht auf schlechte Laune. | |
| Ganz genau! Dafür haben Sie ja auch den Grimme-Preis gekriegt. | |
| Ich hätte ihn gerne Ihnen verliehen. | |
| Mir? Warum? | |
| Weil ich ihn dann nicht habe. Nehmen Sie ihn einfach mit. Ich glaube, er | |
| steht unten. | |
| Sie würden mir Ihren Grimme-Preis geben? | |
| Ich würde Ihnen noch viel mehr geben, wenn dieses Interview endlich | |
| aufhören würde. Auch dieses Sofa, den Fernseher und all die Bäume dort | |
| draußen. Die können Sie alle haben. Vielleicht gehen Sie schon mal raus, | |
| und schauen sie sich ein bisschen näher an. Es ist jetzt Ihr Besitz. Machen | |
| Sie Fotos davon, fangen Sie an, sie auszugraben. Tun Sie sie in Ihr Auto | |
| und fahren Sie weg. | |
| Herr Brot, ist Ihre Situation wirklich so schlimm? | |
| Jetzt im Moment ist sie sogar noch ein bisschen schlimmer. | |
| Ist es aber nicht die Aufgabe für uns Lebewesen, dass wir uns mit unserer | |
| Situation arrangieren? Dass wir nur das ändern, was wir auch ändern können | |
| und den Rest akzeptieren – oder sogar lernen zu mögen? | |
| Es ist wohl die Aufgabe von Ihnen als Journalistin, alles mögliche in mich | |
| hinein zu interpretieren. Unter anderem eine Antwort auf diese völlig | |
| verschwurbelte Frage, die komplett an meiner Person, meinen Belangen und | |
| allem anderen vorbeigeht, was mich, aber auch alle, die Ihr komisches | |
| Käseblatt lesen, auch nur ansatzweise interessieren könnte. | |
| Ein Käseblatt. Haha. | |
| Ich habe einen Brotwitz gemacht. Ich würde mich gerne selbst dafür geißeln. | |
| Aber meine Arme sind zu kurz. | |
| Sie werden ja öfter mit schlechten Witzen belästigt. Etwa, welchen | |
| Aufstrich Sie am liebsten mögen. Was war der schlechteste Witz, den Sie je | |
| gehört haben? | |
| Ich nenne ihn Leben. | |
| Und was ist mit „Brot für die Welt“? | |
| Der ist nicht nur schlecht, sondern auch noch geschmacklos. | |
| Geschmacklos, haha! | |
| Sehr witzig. | |
| Die Top Fünf der Brotwitze? | |
| Auf Platz fünf ist der Fünftschlechteste, dann folgt der Viertschlechteste, | |
| dann der … | |
| Ich habe verstanden. Zurück zu Ihrer Sendung. Was nervt Sie denn am meisten | |
| an Ihrem Job? | |
| Bernd das Brot schweigt. | |
| Was sind die blödesten Sachen, die Ihnen je aufgezwungen wurden? | |
| Ich musste heute früh aufstehen, hierher kommen und mich Ihren dämlichen | |
| Fragen stellen. Das war schrecklich. | |
| Neulich zum Beispiel habe ich Sie gesehen, da wurden Sie vom Internet | |
| verschluckt. | |
| Das ist keine Frage. | |
| Wie würden Sie Ihre Erfahrungen mit dem Internet beschreiben? | |
| Als die Hölle in bunt, mit Nullen und Einsen. Eine binäre bunte Hölle. | |
| So etwa empfinden wir auch, wenn wir im Internet unterwegs sind. | |
| Das war wieder keine Frage. Hat man Ihnen in der Journalistenschule nicht | |
| beigebracht, wie man ein Interview führt? Waren Sie eigentlich auf einer? | |
| Ja. | |
| Wie lange? | |
| Also gut, Fragen. Was halten Sie von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel? | |
| Ich frage mich, was Kanzlerin Merkel wohl von mir hält. Nein, Moment, ich | |
| frage mich nicht. Es ist mir egal. | |
| Dabei haben Sie ja durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr. Auch sie | |
| wirkt immer ein bisschen miesepetrig, ist Ihnen optisch, naja, nicht ganz | |
| unähnlich … | |
| Tragen Sie eine Brille? Wenn ja, dann setzen Sie sie jetzt bitte auf. | |
| Ist das Geheimnis Ihres Erfolges vielleicht auch … | |
| … eine mutmaßliche Ähnlichkeit mit der Bundeskanzlerin? Ganz sicher nicht. | |
| … die Tatsache, dass Sie so typisch deutsch sind? Melancholisch, | |
| pessimistisch und auch noch ein Brot. | |
| Mit dieser Art von Fragen werden Sie es bestimmt noch weit bringen. | |
| Glauben Sie, dass sich darin Ihr Erfolg begründet? | |
| Ich kann mir eine ganze Menge vorstellen. Erfolg gehört nicht zu den | |
| Dingen, die ich mir vorstellen möchte. Denn er hat maßgeblich noch mehr | |
| Aufmerksamkeit zur Folge. | |
| Aber Erfolg hat doch auch Vorteile. | |
| Sagen Sie mir einen. | |
| Geld. | |
| Sagen Sie mir einen. | |
| Geld ist nicht relevant für Sie? | |
| Ist es denn relevant für Sie? | |
| Nicht unbedingt. Aber Essen und vernünftig Wohnen ist doch nicht so | |
| schlecht. | |
| Dann gehen Sie doch, machen Sie irgendeinen anständigen Job und verdienen | |
| Sie ein bisschen mehr Geld. | |
| Mit Geld könnten Sie sich vielleicht freikaufen. | |
| Natürlich habe ich auch das schon versucht, es scheiterte daran, dass es | |
| offensichtlich keinen adäquaten Ersatz für mich zu geben scheint. Karl der | |
| Kaktus war nicht adäquat. | |
| Shaun das Schaf? | |
| Lustig, aber riecht zu streng. | |
| Und wenn man den Elefanten aus der Sendung mit der Maus einsperrt? Von der | |
| Form her ist er Ihnen am ähnlichsten. | |
| Ja, und die Farbe. Und der Rüssel. Diese Ähnlichkeit! Sie brauchen keine | |
| Brille, Sie brauchen eine Sternwarte. | |
| Gut, machen wir es einfacher. Eine kleine Schlagwortrunde. Also los: | |
| Sendung mit der Maus. | |
| Gibt es. | |
| Neues Jahr? | |
| Wird schlimmer als das Jahr zuvor. Wie jedes Jahr. | |
| Sie haben immerhin schon mal eine Neujahrsansprache gehalten, also haben | |
| Sie vielleicht Tipps für uns? | |
| Ja. Lasst mich! | |
| Tommy Krappweis. | |
| Der Typ, der behauptet, etwas mit mir zu tun zu haben. Ich hasse ihn. | |
| Spricht er nicht manchmal durch Sie? | |
| Das ist eine Beleidigung. Vermutlich auch für ihn. | |
| Nun ja. Weiter: Raufasertapete. | |
| Schön. | |
| Freiheit. | |
| Unmöglich. | |
| Geschlechtsverkehr. | |
| Was? | |
| Antidepressiva. | |
| Mehlsuppencocktail mit Schirmchen und einem Hauch Ingwer. | |
| Tatort. | |
| Ist im Moment dieser Raum hier. Ich hoffe, wir kriegen das Interview rum, | |
| ohne dass danach die Form eines Brotes auf den Boden gemalt wird. Oder die | |
| einer Journalistin. | |
| Was sehen Sie denn gerne im Fernsehen? | |
| Ich sehe fern, wenn der Bahnstreckenkanal kommt. Am schönsten ist: | |
| Deutschlands langweiligste Bahnstrecken. Den mag ich. | |
| Sie mögen also langweiliges Fernsehen. | |
| Nein. Ich habe gesagt, ich mag den Bahnstreckenkanal. Ehrlich gesagt | |
| vermisse ich auch die Testbilder. | |
| Ist das die Sehnsucht nach Ruhe und Eintönigkeit? | |
| Was ist daran schlecht? | |
| Was ist das eigentlich für ein Format, das Sie machen: Homestory? | |
| Doku-Soap? Skripted Reality? Oder eine Mischung aus Big Brother und Jungle | |
| Camp? | |
| Es nennt sich „Bunte Hölle“. Das Schubladendenken ist für Ihresgleichen | |
| erfunden worden, also bedienen Sie es auch. | |
| Könnten Sie sich vorstellen, andere Shows zu machen? Sie könnten „Wetten, | |
| dass …?“ übernehmen, wenn Lanz es nicht packt. Die große Bühne am Samstag | |
| abend – reizt Sie das nicht? | |
| Nein. Es ist erstaunlich, dass ich mir seit geschlagenen 90 Minuten die | |
| Mühe gebe, so uninteressante Antworten wie möglich zu geben, und es hört | |
| nicht auf. Ich will hier weg. | |
| Soll ich Sie mitnehmen? | |
| NEIN. Sie zählen mit Abstand zu den anstrengendsten Personen, die ich je | |
| kennengelernt habe! Ich wäre gerne da, wo Sie nicht sind! Wo sind Sie denn | |
| nicht? | |
| Überall außer hier. | |
| Dann wäre ich gerne überall außer hier. | |
| Okay. | |
| Sie sagen okay, bleiben sitzen und suchen die nächste Frage. Sehen Sie, | |
| auch Sie sind nicht wirklich daran interessiert, wie es mir geht. Ich bitte | |
| Sie jetzt ausdrücklich darum, mit dieser Fragerei aufzuhören. Damit würden | |
| Sie meine Laune signifikant anheben. | |
| Was machen Sie denn nach dem Interview? | |
| Vermutlich ein weiteres Interview. | |
| Und was würden Sie gerne machen? | |
| Keins. | |
| Also gut, Herr Brot, dann noch eine letzte Frage. Wo sehen Sie sich in zehn | |
| Jahren? | |
| In zehn Jahren wäre ich gerne an einem Ort, von dem niemand weiß, wo er | |
| ist. Realistisch gesehen bin ich in zehn Jahren aber exakt genau da, wo ich | |
| jetzt auch bin, mitten in der bunten Hölle. | |
| 5 Jan 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Maria Rossbauer | |
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