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# taz.de -- Vom Fernseh- zum Freiluftgetränk: Bier? Gern, aber nur ein kleines
> Früher war's nur ein Bier, heute ist es ein Dickmacher. Der Bierabsatz in
> Deutschland ist erneut gesunken. Und es wird auch anders getrunken als
> früher.
Bild: Die Bänder sind voll, die Deutschen eher nicht mehr von Bier – Brauere…
BERLIN taz | Eine Nation von Biertrinkern? Das war einmal! Wenigstens, wenn
es nach Volumen geht. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag
mitteilte, trinken die Deutschen immer weniger Bier. 2013 sank der Absatz
heimischer Brauereien auf 94,6 Millionen Hektoliter, das sind 2 Prozent
weniger als im Vorjahr und im siebten Jahr in Folge wieder ein Rekordminus
gegenüber 1990, dem Jahr der Wiedervereinigung. Damals wurde erstmals
zusammengezählt, wie viel Gerstensaft in Ost- und Westdeutschland abgefüllt
wurde.
Man kann den Abwärtstrend aufs Wetter schieben, wie es Jahr für Jahr der
Deutsche Brauerbund macht. Hauptgeschäftsführer Holger Eichele sagte: „Ein
Grund für die deutlichen Absatzeinbußen ist der lange Winter, auf den ein
durchwachsener Sommer folgte.“
Vergleicht man die diesjährige Statistik mit der der Vorjahren, dann hat
sich auch 2013 ein lang anhaltender Trend bestätigt: Bier wird vom Fernseh-
zum Saisongetränk. Die Brauereien konnten ihre Absätze in den Sommermonaten
auch im Vorjahr wieder gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, im Juli
2013 sogar um 11,3 Prozent. Das aber macht die Rückgänge in den kalten
Monaten nicht mehr wett.
Die Absätze der großen Brauereigruppen, die im Fernsehen ihre Marken
bewerben, liegen darüber hinaus noch unter dem Gesamttrend. AB Inbev
(Beck’s, Hasseröder, Franziskaner) etwa hatte in den ersten drei Quartalen
2013 einen Absatzrückgang von 6,9 Prozent zu verzeichnen.
Es ist vor allem die alternde Gesellschaft und veränderte
Konsumgewohnheiten, denn Bier gilt als Dickmacher, die den Brauern zu
schaffen macht. Langfristig richtet sich die Branche daher sogar auf noch
weniger Ausstoß ein. 80 Millionen Hektoliter im Jahr ist inzwischen die
Zielmarke, die das deutsche Brauwesen hofft, in den nächsten Jahren nicht
unterschreiten zu müssen. Inzwischen setzen die Firmen verstärkt auf den
Export. Aber auch hier gab es im Jahr 2013 ein Minus, nämlich 3,8 Prozent
weniger als im Vorjahr.
Der Trend zeigt sich vor allem beim Verbrauch pro Kopf: Im Schnitt trank
jeder Deutsche 1976 jährlich noch 151 Liter Bier – also fast eine
Halbliterflasche am Tag. 2012 waren es rund 105 Liter – also die heute
übliche 0,33-Liter-Flasche.
30 Jan 2014
## AUTOREN
Jörn Kabisch
## TAGS
Bier
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Werbung
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Depression
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