| # taz.de -- Berliner Amtsarzt für Lockerungen: „Familien urlaubsreifer denn … | |
| > Strand oder Badewiese – das sei alles machbar, sagt der Amtsarzt von | |
| > Reinickendorf. Grundsätzlich spreche nichts gegen Reisen in Deutschland. | |
| Bild: Das wäre ein bisschen zu eng: Strand in Rügen in längst vergangenen Ta… | |
| Berlin dpa | Urlaub am Meer oder in den Bergen, eine Bratwurst im | |
| Biergarten oder ein Käffchen im Lieblingscafé – für Reinickendorfs sonst so | |
| kritischen Amtsarzt Patrick Larscheid sind das in Pandemie-Zeiten keine | |
| Utopien. „Entscheidend ist das Verhalten“, sagt er. „Das bedeutet, dass w… | |
| Abstand halten und die Kontaktzeiten zueinander reduzieren.“ | |
| Es sei wünschenswert, vor allem Familien Perspektiven zu geben. „Die sind | |
| nach den vergangenen Wochen zu Hause urlaubsreifer als sie es je zuvor | |
| waren.“ Vorausgesetzt, dass sie sich Reisen in Zeiten von Kurzarbeit | |
| überhaupt noch leisten könnten. | |
| „Wir könnten das schaffen, wenn wir in Urlaubsorten auf bestimmte Dinge | |
| verzichten“, sagte Larscheid. Dazu zählten zum Beispiel Freiluftkonzerte, | |
| große Feuerwerke oder proppevolle Essensstände – eben alles, was mit | |
| Menschenmengen zu tun habe. Es sei aus infektionsepidemiologischer Sicht | |
| aber nicht nachvollziehbar, warum Menschen nicht an einem See liegen | |
| sollten oder wandern – wenn die Abstandsregeln stimmten. „Das sind ja keine | |
| gefährlichen Sachen. Das ist am Heimatort nicht anders als am Urlaubsort.“ | |
| Ob sich eine Berliner Familie nun in der Hauptstadt aufhalte oder in einer | |
| Ferienwohnung im bayerischen Wald sei erstmal völlig egal für ihr | |
| individuelles Risiko, betonte der Mediziner. Und bei aller Furcht im | |
| ländlichen Raum sei auch für die Einheimischen die Gefahr genauso groß oder | |
| klein wie sonst, wenn Gäste da seien. „Entscheidend ist das Verhalten der | |
| Urlauber.“ | |
| Strand oder Badewiese am See – das sei alles machbar. „Aber die Betreiber | |
| müssen sich vorher einen Kopf über ein Konzept machen.“ Im Freien sei | |
| grundsätzlich alles weniger riskant als in geschlossenen Räumen. „Mir ist | |
| nicht klar, warum der Betrieb eines Biergartens untersagt werden sollte, | |
| wenn es eine geschickte Wegführung zu den Kiosken und Toiletten ohne dichte | |
| Warteschlangen gibt.“ Ob der Ausschank von Alkohol sinnvoll sei, müssten | |
| andere entscheiden. „Das verleitet zu übermütigen Gruppen. So ist der | |
| Mensch nun mal.“ | |
| ## Auch Innengastronomie sei möglich | |
| Selbst Innengastronomie will Larscheid nicht ausschließen – wenn es eine | |
| gute Lüftung, Platz zwischen den Tischen und ein Konzept gebe, dass sich | |
| Menschen nicht an der Bar oder vor der Toilette ballten. „Ich muss dem | |
| Kellner ja nicht um den Hals fallen.“ | |
| Überfüllte Züge oder Busse sind für Larscheid dagegen tabu. „Da schützen | |
| auch keine textilen Läppchen vorm Gesicht.“ Denkbar seien elektronische | |
| Reservierungssysteme mit ausreichend Platz zwischen den Sitzen. Da das für | |
| die Anbieter kaum wirtschaftlich sei, müsse das Reisen dann wohl teurer | |
| werden. | |
| 4 May 2020 | |
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